Verbraucherschutzministerin Ilse
Aigner (CSU) hat vor einer Übervorteilung der Kunden bei
Bausparverträgen gewarnt: „Ich erwarte, dass Vertragspartner fair
miteinander umgehen“, sagte Aigner dem „Handelsblatt“
(Mittwochausgabe).
Düsseldorf/Stuttgart (dapd). Verbraucherschutzministerin Ilse
Aigner (CSU) hat vor einer Übervorteilung der Kunden bei
Bausparverträgen gewarnt: „Ich erwarte, dass Vertragspartner fair
miteinander umgehen“, sagte Aigner dem „Handelsblatt“
(Mittwochausgabe). Die Fairness werde verletzt, wenn ein
Vertragspartner das Vertrauen des anderen ausnutze, um diesen zu
finanziell nachteiligen Entscheidungen zu bewegen, die dem eigenen
Vorteil dienten.
„Bei jeder Vertragsumwandlung ist Vorsicht geboten. Wer die
finanziellen Konsequenzen nicht abschätzen kann, sollte unabhängigen
Rat in Anspruch nehmen“, fordert Aigner die Kunden vor Abschluss
eines neuen Vertrags auf.
Zuvor hatte das „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) Berichtet, dass
die Wüstenrot-Bausparkasse versucht habe, Bausparkunden zu deren
Schaden von hoch in niedriger verzinste Verträge zu locken. Die
Bausparkasse habe an Hunderttausende Kunden Briefe verschickt, in
denen sie ihnen vorschlug, den mit mindestens 3,5 Prozent verzinsten
Bausparvertrag zu kündigen und einen neuen, deutlich niedriger
verzinsten Vertrag zu unterschreiben. „Bei einem üblichen, 14 Jahre
laufenden Bausparvertrag, der über 40.000 Euro abgeschlossen wurde,
beliefe sich je nach Restlaufzeit der Verlust auf mehrere Tausend
Euro“, schreibt die Zeitung.
Wüstenrot wehrt sich gegen die Vorwürfe. Ziel der Aktion sei es
gewesen, Kunden zu beraten, die das Sparziel ihres Bausparvertrags
nicht mehr erreichen können, hieß es in einer Mitteilung. „Sollte es
im Zuge dieser Beratungen im Einzelfall Umstellungen von Konten
gegeben haben, die nicht im Kundeninteresse und auch im Sinne dieses
Vorgehens gewesen sind, wird Wüstenrot dies selbstverständlich ohne
Einbußen für die Kunden korrigieren“, erklärte das Unternehmen.
dapd.djn/T2012121800614/mje/mwo/
(Düsseldorf/Stuttgart)