Akupunktur - chinesische Nadelkur © Andrey Popov - Fotolia.comAkupunktur erfreut sich stets wachsender Beliebtheit und wird zur Schmerzlinderung in verschiedenen Fällen eingesetzt. Insbesondere bei chronischen Schmerzen, bei denen der Erfolg herkömmlicher Medikamente ausbleibt, kommt die jahrtausendlange Tradition aus dem Reich der Mitte zum Einsatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die alternative Heilmethode auch in unseren Gefilden hohen Anklang und so nutzen heutzutage Millionen Menschen in Europa Akupunktur in der Hoffnung auf schmerzlindernde Effekte.

Diverse Studienanalysen, unter anderem die der Cochrane Collaboration (weltweites Netzwerk unabhängiger medizinischer Forscher), belegen die Effektivität bei der Behandlung von Migräne und Schmerzen im Rücken, den Gelenken und anderen Regionen des Körpers. Dennoch übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Therapie lediglich bei chronischen Rücken- und Knieschmerzen. Kommt der Patient selber für die Behandlung auf, so muss er mit 30 bis 70 Euro pro Behandlungssitzung rechnen.

Bei der Behandlung werden feine Nadeln in festgelegte Punkte der Haut gesteckt, um nach den Lehren der chinesischen Medizin den Fluss der Lebensenergie Qi in den nicht sichtbaren Meridianen positiv zu beeinflussen und um sich damit als gesundheitsförderlich zu erweisen. Tatsächlich belegen Studien, dass der Körper als Reaktion auf die Akupunktur schmerzstillende und entspannende Botenstoffe freisetzt. Patienten schätzen darüber hinaus die Behandlung, weil Akupunkteure in der Regel mehr Zeit und Zuwendung investieren, als es den Medizinern in Krankenhäusern und hektischen Arztpraxen möglich ist.

Besonders effektiv wirkt die Nadelkur bei Vorbeuge von Migräne sowie bei Schwangerschaften und Entbindungen. Auch bei Übelkeit und Erbrechen im Zuge von Chemotherapien wird Akupunktur regelmäßig eingesetzt. In Deutschland zahlen die Krankenkassen seit 2007 trotz der Ergebnisse seriöser internationaler Studien nur die Behandlung von Knie- und Rückenschmerzen. Grund hierfür sind heimische Studien, die der Akupunktur bei diesen Beschwerden deutlich höhere Erfolgschancen einräumen, als es die schulmedizinischen Therapien tun. Wie Stiftung Warentest (Ausgabe 08/15) berichtet, treten Nebenwirkungen nur in den seltensten Fällen auf. Selbst kleinere Blutergüsse kommen bei lediglich zehn Prozent der Patienten vor, Infektionen sind aufgrund steriler Einmalnadeln nicht zu befürchten.

Wer Akupunktur als Behandlungstherapie in Erwägung zieht, sollte darauf achten, dass er zu einem vertrauenswürdigen Mediziner geht. Da für die Anwendung von den feinen Nadeln eine gute Ausbildung benötigt wird, sollten lediglich ausgebildete Ärzte ausgewählt werden. Zu beachten ist auch, dass einige Krankenkassen nur für die Kosten aufkommen, wenn die Behandlung bei Vertragspraxen in Anspruch genommen wird. Daher sollten Sie sich vorher ausreichend informieren. Trotz der hohen Erfolgsquote sollten Patienten keine Wunder erwarten. Am sinnvollsten ist der Einsatz von Akupunktur in Kombination mit schulmedizinischen Therapien.

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