So richtig trauen die Anleger den Börsen derzeit
nicht. Zu unsicher erscheint die Zukunft des Euro, zu kritisch die
Lage einiger EU-Länder, und auch die wirtschaftlichen Aussichten in
vielen Ländern weltweit versprechen wenig Gutes. Trotzdem kann es
sich lohnen, in Investmentfonds zu investieren.
Berlin (dapd). So richtig trauen die Anleger den Börsen derzeit
nicht. Zu unsicher erscheint die Zukunft des Euro, zu kritisch die
Lage einiger EU-Länder, und auch die wirtschaftlichen Aussichten in
vielen Ländern weltweit versprechen wenig Gutes. Trotzdem kann es
sich lohnen, in Investmentfonds zu investieren.
So verteilen Mischfonds – im Gegensatz zu Aktien- oder
Rentenfonds, die sich vornehmlich auf eine Anlageklasse
konzentrieren – das Kapital auf mehrere Investmentmöglichkeiten.
Dadurch können die Fondsmanager je nach Entwicklung der Märkte das
Geld umschichten, um einer negativen Entwicklung entgegenzusteuern.
„Wenn die Fondsmanager beispielsweise Rückschläge an den
Aktienmärkten erwarten, verkaufen sie Aktien und investieren
verstärkt in festverzinsliche Wertpapiere“, erklärt der
Bundesverband Investment und Asset Management (BVI).
Ein Blick auf die Vermögensentwicklung im vergangenen Halbjahr
bestätigt, dass sich Anleger in der Krise vermehrt den Mischfonds
zuwenden. Während von Januar bis Juni 5,2 Milliarden Euro aus
Aktienfonds abflossen, verbuchten die Mischfonds einen
Kapitalzufluss von 1,5 Milliarden Euro.
Dabei ist entscheidend, wer hinter dem Fonds steht. „Man muss
immer darauf achten, wer der Emittent des Produktes ist, welche
Branchenerfahrung dieser mit sich bringt, welche Kosten veranschlagt
werden und im letzten Schritt, wie der Fonds zusammengestellt wird“,
rät Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger
(SdK).
Zwtl.: Dachfonds mindern das Risiko
Dachfonds sind dagegen Fonds, die ihr Kapital wiederum in andere
Fondspapiere, die sogenannten Zielfonds, investieren. Dabei darf der
Dachfonds jedoch nicht mehr als 20 Prozent seines Gesamtvermögens in
einen einzelnen Fonds stecken.
Dadurch bieten Dachfonds den Vorteil, dass sie das Risiko breiter
streuen und so das Kursrisiko reduzieren. Um eine annähernd so gute
Risikostreuung zu erhalten, müssten Sparer sonst in eine Vielzahl
kleinerer Einzelposten investieren. „Für Anleger, die sich nicht
einzelne Fonds in ihrem Depot zusammenstellen wollen, eignen sich
Dachfonds. Sie bieten quasi eine standardisierte Vermögensverwaltung
schon für geringe Sparbeträge“, betont der BVI.
Die Dachfonds haben allerdings auch einen Nachteil: Der Anleger
zahlt sowohl für den Dachfonds als auch für die enthaltenen
Zielfonds Gebühren. Durch diese doppelte Struktur kostet ein
Dachfonds meist mehr als herkömmliche Fonds. Je kürzer die
Anlagedauer ist, desto stärker fällt das ins Gewicht. Dachfonds sind
daher vor allem für eine langfristige Anlage geeignet.
Zwtl.: Weniger Risiko und Rendite durch Garantiefonds
Während Fonds bei einer schlechten Marktentwicklung grundsätzlich
nachgeben und Verluste machen können, besteht diese Gefahr bei
Garantiefonds nicht. Diese Produkte sichern dem Anleger unabhängig
von der Marktentwicklung zu, einen bestimmten Mindest-Prozentsatz
seines Kapitals zu einem festgelegten Zeitpunkt zurückzuerhalten.
Zumeist liegt die Garantiesumme zwischen 90 und 100 Prozent des
eingesetzten Kapitals. „Garantiefonds eignen sich für Anleger, die
auf Sicherheit setzen, zugleich aber in den Aktienmarkt schnuppern
wollen. Sie verbinden ein klar definiertes Chance-Risiko-Profil mit
fester Laufzeit“, erklärt der BVI.
Allerdings gilt dieser Kapitalschutz meist nicht permanent,
sondern nur zu bestimmten Zeitpunkten, etwa zum Ende der Laufzeit.
Wer zu einem anderen Zeitpunkt verkauft, kann demnach auch Verluste
erleiden.
Zudem bedeutet die Sicherheit auch eine begrenzte Rendite: So
erwirtschaften Garantiefonds bei steigenden Kursen im Vergleich zu
ähnlich investierenden Fonds immer eine geringere Rendite. Auch
dient ein Teil des Fondsvermögens der Risikoabsicherung und kann
nicht dazu eingesetzt werden, Gewinne zu erzielen.
dapd.djn/T2012082100927/ome/K2120/rad
(Berlin)