Gerade in den Sommermonaten sind auf den Straßen
immer wieder Pulks von Motorradfahrern unterwegs. „Gemeinsam
unterwegs zu sein, macht einfach Spaß“, begründet Hans-Ulrich Sander
das Phänomen. Der Mitarbeiter des TÜV Rheinland in Köln ist seit 30
Jahren selbst ein begeisterter Biker.
Köln (dapd). Gerade in den Sommermonaten sind auf den Straßen
immer wieder Pulks von Motorradfahrern unterwegs. „Gemeinsam
unterwegs zu sein, macht einfach Spaß“, begründet Hans-Ulrich Sander
das Phänomen. Der Mitarbeiter des TÜV Rheinland in Köln ist seit 30
Jahren selbst ein begeisterter Biker. Bei dem gruppen-dynamischen
Fahrvergnügen sollten allerdings einige Spielregel beachtet werden,
legen Motorrad-Fachleute wie Sander den Zweirad-Kollegen ans Herz.
Zur eigenen Sicherheit und um den Ausflug problemlos zu gestalten.
„Wichtig ist, dass auch in der Gruppe jeder Biker für sich selbst
verantwortlich ist. Das heißt, bei Überholmanövern oder an
Kreuzungen muss sich jeder davon überzeugen, dass die Strecke frei
ist“, sagt Georg Scheiblauer, Motorrad-Chefinstruktor des
österreichischen Autoclubs ÖAMTC.
Prinzipiell müsse man bei Gruppenfahrten aufeinander Rücksicht
nehmen, und es sollte sich bezüglich Tempo, Fahrzeit und
Tageskilometern abgestimmt werden. Die Gruppengröße sollte fünf
Teilnehmer nicht übersteigen. „Sind mehr Biker gemeinsam unterwegs,
ist es besser, einige Kleingruppen zu bilden, die sich bei
verabredeten Stopps wieder treffen“, empfiehlt Sander. Zudem könnten
Autofahrer die versetzt fahrenden Rudel besser überholen.
Zwtl.: Den Ziehharmonika-Effekt vermeiden
„An der Spitze und am Ende einer Gruppe fahren routinierte Biker,
die dafür sorgen, dass die Gruppe nicht auseinanderreißt, und der
unerfahrenste Fahrer gehört an die zweite Stelle“, empfiehlt Sander.
So sei garantiert, dass schwächere Fahrer nicht überfordert würden,
denn in Motorradgruppen werde vielfach hinten schneller gefahren als
vorne. „Das kommt durch den Ziehharmonika-Effekt, vor allem bei
längeren Strecken, durch häufiges Anfahren, Anhalten oder Abbiegen“,
erläutert ÖAMTC-Instruktor Scheiblauer.
„Je nach Gruppengröße beträgt der Unterschied schon einige
Stundenkilometer“, erläutert der Bike-Profi: „Am besten man
vereinbart vorher, in welcher Reihenfolge man fährt und hält die
Positionen in der Gruppe bis zum nächsten Halt.“ Das gelte ebenso,
wenn andere Fahrzeuge oder Gruppen überholt würden. Durch die
Absprache würden Überholmanöver innerhalb der Truppe ausgeschlossen.
Zwtl.: Signale verabreden, Pausen machen
Für ungeplante Stopps und andere Infos sollte vor dem Start
bestimmte Zeichen vereinbart werden, die alle aus der Gruppe
verstehen. Nach einer Stunde Fahrzeit sollte eine Pause eingelegt
werden. „Danach ist man wieder konzentrierter unterwegs“, rät
Scheiblauer.
Auf Landstraßen hält TÜV-Mann Sander aufgrund seiner Erfahrungen
Tempo 80 als Maß des Vorwärtskommens. „Ansonsten muss der Rest der
Gruppe zu schnell fahren.“ Die Tagesetappen sollten maximal zwischen
250 und 300 Kilometer liegen.
Bevor es gemeinsam losgeht, sollten alle Motorräder aufgetankt
sein, und „bei einem Tankstopp tanken alle nach“, schildert Sander
eine weitere Gruppenstrategie: „So vermeidet man unnötige Stopps und
dass die Gruppe sich auseinanderzieht.“ Hilfreich sei zudem, die
Mobilfunk-Telefonnummern untereinander auszutauschen. „Verliert ein
Biker dann den Anschluss, kann er stoppen und sich von unterwegs aus
melden, um zurückzufinden.“
dapd.djn/T2012063000891/nom/K2120/mwa
(Köln)