Der agrarpolitische Sprecher des ökologischen
Anbauverbands Bioland, Gerald Wehde, fordert ein hartes Vorgehen bei
Betrug mit Bio-Produkten. „Es sind harte Strafen möglich, da muss
man hart vorgehen“, sagte Wehde am Montag der Nachrichtenagentur
dapd mit Blick auf die Verdachtsfälle um falsch deklarierte
Bio-Eier.

Berlin (dapd). Der agrarpolitische Sprecher des ökologischen
Anbauverbands Bioland, Gerald Wehde, fordert ein hartes Vorgehen bei
Betrug mit Bio-Produkten. „Es sind harte Strafen möglich, da muss
man hart vorgehen“, sagte Wehde am Montag der Nachrichtenagentur
dapd mit Blick auf die Verdachtsfälle um falsch deklarierte
Bio-Eier. Er verwies darauf, dass es sich um keinen reinen
Bio-Skandal handele, sondern nach ersten Erkenntnissen überwiegend
konventionelle Betriebe mit allen Haltungsformen betroffen seien.

Dabei sei „systematisch betrogen worden“, sagte Wehde. Um das
Ausmaß einschätzen zu können, sollten die Ermittlungsergebnisse der
Staatsanwaltschaft abgewartet werden. Die Behörde müsse den Fall
schnell und gründlich aufklären, forderte er. „Aus Erfahrung weiß
ich aber, dass da dicke Bretter zu bohren sind.“

„Der Skandal trifft die ganze Branche“, sagte Wehde. Dabei sei
„Bio nicht gleich Bio“. In Niedersachsen handele es sich meist um
stark verflochtene Großunternehmen, nicht um kleine Betriebe. „Wir
wollen, dass Bio-Betrug nachgewiesen und verurteilt wird.“ Nur so
könne Vertrauen wieder hergestellt werden.

Kontrolleure sollten sowohl in ökologisch geführten als auch in
konventionellen Betrieben die Zahl der Tiere genau überprüfen
können. „Ich erwarte von einem Kontrolleur, dass er systematische
Überbelegung erkennt“, sagte Wehde. Gleichwohl seien die Bestände in
Großbetrieben kaum zählbar. Eine Bestandsbesichtigung dürfe jedoch
„nicht nur auf dem Papier“ durchgeführt werden.

dapd.djn/T2013022400251/shr/mwa

(Berlin)