Köln (dapd). Diabetes-Patienten sollten ruhig mal außer der Reihe, zum Beispiel nach dem Spaziergang, vor der Joggingrunde oder dem Frühjahrsputz ihren Blutzucker messen. "So bekommen sie ein gutes Gefühl für den eigenen Körper und verstehen, dass Bewegung den Blutzucker senkt", sagt der Kölner Internist Matthias Riedel vom Berufsverband der diabetologischen Schwerpunktpraxen in Nordrhein (BdSN). Gleichzeitig sei die Blutzuckermessung wichtig, um gefährliche Unterzuckerungen zu erkennen.

In der Regel messen Diabetiker, die Tabletten nehmen, nach Angaben von Riedel ein- bis zweimal in der Woche ihren Blutzucker. "Wer Insulin spritzt, handelt nach der Bauernregel: Einmal spritzen gleich einmal messen, zweimal spritzen gleich zweimal messen und so weiter", erklärt er. "Und medizinisch ist es nicht notwendig, häufiger zu messen."

Weil ein Diabetes Typ 2, der sich durch Übergewicht und fehlende Bewegung verschlimmere, zunächst nicht wehtue oder andere spürbare Auswirkungen habe, falle es den Betroffenen oft schwer, ihren Lebensstil zu ändern, sich gesünder zu ernähren und sich mehr zu bewegen. "Das häufigere Blutzuckermessen kann da eine sinnvolle Motivationshilfe sein", sagt Riedel.

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