Berlin (dapd). Regelmäßiger Zoff um scheinbar banale Haushaltsaufgaben kann eine Beziehung schnell gefährden. "Wenn ein Paar zusammenwohnt, sollte klar geregelt sein, wie die Aufgaben auf beide Partner gerecht verteilt werden können", sagt Christian Thiel, Beziehungscoach aus Berlin und Autor des Buchs "Was glückliche Paare richtig machen".
Ob einer mehr Arbeiten übernehme als der andere, bleibe jedem Paar selbst überlassen. "Wichtig ist, dass sich in der Beziehung keiner benachteiligt fühlt", beteuert Thiel. Auch heute noch machten Frauen trotz Berufstätigkeit traditionell mehr im Haushalt als Männer, weiß Thiel aus vielen seiner Paargespräche. In einigen Partnerschaften funktioniere diese Rollenverteilung, aber immer mehr Frauen wünschten sich Unterstützung im Haushalt.
Statt den Partner jedoch mit Herumnörgeln, Kritisieren und Vorwürfen darauf aufmerksam zu machen, empfiehlt Thiel, taktisch vorzugehen. Die wirkungsvollste Methode, seine Ziele zu erreichen, sei es, die eigenen Wünsche gegenüber dem Partner deutlich auszudrücken und ihn bei Wunscherfüllung mit Lob und einem dankbaren Lächeln zu belohnen. "Dieser sollte dabei nicht das Gefühl haben, etwas tun zu müssen, sondern seinem Partner damit aus eigenem Willen etwas Gutes zu tun", sagt der Beziehungscoach.
Doch was tun, wenn sich beide Partner in der Beziehung mit den Haushaltsaufgaben überlastet fühlen? In dem Fall sei es wichtig, das Problem anzusprechen und gemeinsam über eine Lösung nachzudenken, rät Thiel. Können die Hemden etwa zum Bügeln weggebracht werden? Kann man für ein paar Stunden pro Woche eine Haushaltshilfe einstellen? In vielen Partnerschaften habe sich gezeigt, dass schon wenige Stunden Arbeitsentlastung, etwa durch eine Haushaltshilfe, der Beziehung gut tun, sagt Thiel. Davon abgesehen, dass es so weniger Stoff für Streitereien gebe, bleibe auch mehr Zeit für gemeinsame Unternehmungen oder Hobbys.
dapd