Reichersbeuern (dapd). Die besten Freunde ihres Kindes sind für Eltern manchmal unsichtbar. Nur die Kleinen können das geheimnisvolle Wesen sehen, das mit ihnen Ritter spielt, sie jeden Morgen in die Kita begleitet und Mamas Spinatauflauf leider ganz gruselig findet. "Viele Vorschulkinder haben einen Fantasiefreund – das ist eine ganz normale Entwicklungsphase", sagt Cornelia Nitsch, Autorin des Ratgebers "Wie aus Kindern glückliche Erwachsene werden". Es zeige, dass die Vorstellungskraft der Kleinen auf Hochtouren arbeite. "Mit Hilfe ihres besonderen Begleiters trauen sie sich außerdem, mehr von der Welt zu entdecken", sagt Nitsch.
Eltern sollten diesen Fantasiefreund auf keinen Fall niedermachen oder als Spinnerei abtun, betont Nitsch: "Es ist wichtig, dass Kinder sich ihre eigene Welt erschaffen dürfen, die nicht nach den Maßstäben der Erwachsenen bewertet wird." Die Expertin aus dem bayerischen Reichersbeuern empfiehlt Müttern und Vätern, das unsichtbare Wesen an der Seite ihres Kindes zu akzeptieren. "Wer Freude daran hat, kann sich auch in diese Fantasie reinziehen lassen und beispielsweise einen zusätzlichen Teller für den Freund decken", sagt die Autorin. Ansonsten könne man einem Kind aber auch erklären, dass das Fantasiewesen nun eine Pause macht und dass die beiden nach dem Essen wieder zusammen spielen können.
dapd