Schilddrüsenüberfunktion wirkt sich schmerzhaft auf die Augen aus
Symptome wie gerötete Augen, ungenügender Lidschluss, Doppelbildwahrnehmung und manchmal auch hervortretende Augäpfel ist typisch für endokrine Orbitopathie. „Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Augenhöhle, die in der Regel zusammen mit einer Schilddrüsenüberfunktion, dem sogenannten Morbus Basedow, auftritt“, erklärt Dr. Dr. med. dent. Matthias Krause, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie mit Spezialisierung auf plastische und rekonstruktive Operationen in Berlin. „Da sich die Ausprägung der Erkrankung von Patient zu Patient unterscheidet und neben dem medizinischen auch der ästhetische Aspekt einen wichtigen Faktor darstellt, umfasst die Therapie mehrere Bausteine.“

Im Auge des Patienten

Augentränen, Fremdkörpergefühl und erhöhte Lichtempfindlichkeit können auf den Beginn dieser Erkrankung hinweise. Im weiteren Verlauf kommen eine eingeschränkten Sehschärfe und erhöhtem Augeninnendruck hinzu. Auch das Aussehen verändert sich dadurch. Neben der Funktionsstörung verändert sich das Aussehen immer stärker. „Experten führen diese Entwicklung darauf zurück, dass körpereigene Zellen, sogenannte T-Lymphozyten, sich gegen ein Antigen der Schilddrüse richten und zugleich auf Bindegewebszellen in der Augenhöhle reagieren“, erläutert Dr. Krause. „In der Folge tritt eine entzündliche Schwellung der befallenen Augenmuskeln auf, wodurch die Augäpfel hervortreten und es zu einer Schädigung der Sehnerven kommt.“

Säulen der Behandlung

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: eine medikamentöse Therapie, Radiojodtherapie oder sogar eine operative Entfernung der Schilddrüse – sollten die Therapien nicht helfen. „In der Folge sinkt der überhöhte Hormonspiegel und die Symptome klingen wieder ab. Schwellungen im Augenbereich bleiben jedoch zunächst bestehen“, sagt Dr. Krause. „Erst wenn sich der Schilddrüsenstoffwechsel, und damit die Ursache für die endokrine Orbitopathie wieder normalisiert, lassen sich weitere Maßnahmen wie ästhetische Operationen durchführen.“

Für mehr Durchblick

Auf eine erfolgreiche Behandlung der Erkrankung, erfolgt oft der Wunsch nach einer operativen Korrektur der Lider. Diese wird sogar von privaten wie gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
„Während des Eingriffs öffnen wir die hauchdünne Membran, welche den Augapfel im Innern der Augenhöhle von dem Fettgewebe trennt“, erläutert Dr. Krause, der sich bereits seit vielen Jahren mit der ästhetischen Behandlung endokriner Orbitopathie befasst. „Im weiteren Behandlungsverlauf heben wir das überschüssige Fett an und trennen es vorsichtig ab.“