Immer wieder stehen Banken und Finanzvermittler im
Visier von Verbraucherschützern, weil Kunden schlecht beraten
werden. Dabei sind es immer wieder dieselben Maschen, mit denen sie
vor allem älteren Anlegern schamlos in die Tasche greifen.

Berlin (dapd). Immer wieder stehen Banken und Finanzvermittler im
Visier von Verbraucherschützern, weil Kunden schlecht beraten
werden. Dabei sind es immer wieder dieselben Maschen, mit denen sie
vor allem älteren Anlegern schamlos in die Tasche greifen.

Ein Klassiker sind etwa teure und sinnlose Verträge wie
Rentenversicherungen gegen Einmalzahlung. Sie versprechen gegen die
einmalige Einzahlung einer bestimmten Summe eine monatliche Rente.

Grundsätzlich ist das eine gute Idee – das Problem sind aber vor
allem die unrentablen Verträge. Oft erhalten Sparer bei
Rentenversicherungen mit schlechter Rendite bis ins hohe Alter
hinein gerade einmal ihr eingezahltes Geld zurück und verdienen
keinen Cent Zinsen. Dafür muss die Rente teilweise versteuert
werden.

Das summiert sich bei einer schlechten Rentenversicherung zu
einem desaströsen Minus-Geschäft, das das Geld der Kunden verbrennt
– und dem Berater die Taschen füllt. Denn der dürfte für den
Abschluss einige Tausend Euro Provision bekommen. Es lohnt sich
also, genau nachzurechnen, wie es um die Rendite bestellt ist.

Zwtl.: Kosten im Blick behalten

Viele Berater produzieren auch unnötig hohe Kosten. So können
Sparer 10.000 Euro in einem Investmentfonds komplett ohne Gebühren
anlegen – oder bis zu 650 Euro dafür zahlen. Viele Banken erliegen
hier der Versuchung und lassen Sparmöglichkeiten beim Wertpapierkauf
außer Acht. Häufig wird die Geldanlage dann auch noch ohne Not
ständig umgeschichtet.

Das Ganze hat in den allermeisten Fällen nur ein Ziel: Die
Berater wollen Geld an den Kunden verdienen. Erschließt sich bei
Transaktionen nicht sofort der konkrete Sinn, ist deshalb Vorsicht
geboten.

Zwtl.: Skepsis siegt

Obwohl auch Berater wissen, dass ihre Tipps über das Internet
oder mit Hilfe von Ratgebern schnell überprüft werden können, bringt
das die meisten nicht zur Räson. Die Beratung ist dennoch häufig
lückenhaft, es werden Standardprodukte verkauft, die nicht zu den
Kundenwünschen passen, Renditen versprochen, die nie erreicht werden
können, und Steuervorteile angepriesen, die so niemals gewährt
werden.

Kunden sollten den Angeboten von Bankberatern deshalb
grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen. Es gibt fraglos gute und
faire Berater, aber in den meisten Beratungsgesprächen wird verkauft
auf Teufel komm raus – und die Wahrheit bleibt dann auf der Strecke.

Zwtl.: Schriftlich ist alles – mündlich ist nichts

Um Ärger zu vermeiden, sollten sich Anleger deshalb alle Angaben
des Beraters stets schriftlich bestätigen lassen. Dabei sollte
schriftlich dargelegt sein, welche Rendite er erwartet, wie Verträge
gekündigt werden können, welche Kosten anfallen und wie er das
Risiko einschätzt. Seriöse Vertreter haben mit solchen Nachweisen
kein Problem. Wer dagegen das Blaue vom Himmel verspricht, wird sich
hier schwertun.

Außerdem sollte jede Anlageentscheidung durch Prospekte belegt
sein, aus denen der Umfang des Geschäfts ersichtlich ist.
Verbraucher sollten niemals Verträge abschließen, ohne diese
Unterlagen geprüft zu haben und auch nie direkt nach dem
Beratungsgespräch unterschreiben. Gute Verkäufer können Kunden so
euphorisch machen, dass der realistische Blick getrübt ist. Am
nächsten Tag sieht dagegen vieles schon anders aus.

dapd.djn/T2012103002405/ome/K2120/rad

(Berlin)