Immobilien als Geldanlage sind derzeit sehr
beliebt. Aber auf dem Markt tummeln sich auch viele schwarze Schafe.
Und bei kaum einem Thema geistern so viele Halbwahrheiten durch
Unterhaltungen wie beim Immobilienkauf – etwa, dass Anleger mit
„Betongold“ auf Nummer sicher gehen.

Berlin (dapd). Immobilien als Geldanlage sind derzeit sehr
beliebt. Aber auf dem Markt tummeln sich auch viele schwarze Schafe.
Und bei kaum einem Thema geistern so viele Halbwahrheiten durch
Unterhaltungen wie beim Immobilienkauf – etwa, dass Anleger mit
„Betongold“ auf Nummer sicher gehen.

Dabei ist gerade bei Immobilien Vorsicht geboten. Die
Bevölkerungszahl in Deutschland sinkt, bis 2030 leben hierzulande
nach Expertenschätzungen einige Millionen Menschen weniger als
heute. Und damit sinkt auch die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt.

Damit ist für Immobilienbesitzer die monatliche Mieteinnahme
langfristig keineswegs mehr sicher – vor allem nicht in
durchschnittlichen und weniger begehrten Lagen. Zutreffen mag das
allenfalls noch auf begehrte Innenstädte, wo es heute kaum Leerstand
gibt. Aber auch das kann sich in 10 oder 20 Jahren ändern.

Zwtl.: Bedarf vor Ort abschätzen

Dem Verkäuferspruch „Da können Sie nichts falsch machen“ sollten
Anleger bei Immobilien deshalb immer mit Vorsicht begegnen. Zudem
gilt wie bei jeder Geldanlage: Sie muss auf die persönliche
Situation zugeschnitten sein. Die eigene Immobilie kann sich als
Flop erweisen, wenn nach zwei Jahren aus beruflichen Gründen ein
Umzug ansteht und mit Verlust verkauft werden muss. Und eine
vermietete Immobilie ist nur sinnvoll, wenn das Gesamtpaket stimmt.

Dazu passt, dass Immobilien den Vermietern gern als Selbstgänger
verkauft werden. Sie kaufen, vermieten, und am Ende gehört alles dem
Käufer – ohne einen Euro selbst investiert zu haben.

Mit den potenziellen Steuervorteilen und einer guten Miete mag
das zwar möglich sein, wenn aber die Steuervorteile wegfallen,
bricht auch das Modell in sich zusammen. Immobilien sollten deshalb
immer so finanziert sein, dass die Miete die Zinsen und weitere
anfallende Kosten deckt, die nicht umlegbar sind. Steuervorteile
sind dann nur ein zusätzlicher Bonus.

Zwtl.: Langfristiger Wertzuwachs nicht immer garantiert

Immobilien steigen immer im Wert – behaupten Optimisten und
Verkäufer. Das Gegenteil beweisen aber etwa viele Immobilien im
Osten, die durch sinnlose und überhöhte Subventionen völlig am
Bedarf vorbei geplant wurden. Sie sind heute oft unvermietbar und
damit faktisch nichts mehr wert. Aber nicht nur im Osten, sondern in
ganz Deutschland gehen die Häuserpreise nach unten. Eine
automatische Wertsteigerung ist also nicht vorprogrammiert.

Ein klassischer Irrtum ist auch, dass die Rate aus Zins und
Tilgung bei Immobilien erst einmal niedrig angesetzt werden soll.
Wer die Tilgung so klein wie möglich hält – etwa bei einem Prozent
der Darlehenssumme pro Jahr -, obwohl er auch zwei oder drei Prozent
stemmen könnte, bezahlt diese falsche Sparsamkeit teuer. Das
Darlehen läuft dadurch unnötig lange, und die Zinslast steigt damit
insgesamt immens an.

dapd.djn/T2012122102261/ome/K2120/rad

(Berlin)