In Gesprächen mit Banken, Versicherungen oder
Finanzdienstleistern sind Verbraucher oft unterlegen. Denn während
Banken oder Versicherungen ausgebuffte Profis ins Rennen schicken,
sind die Verbraucher selbst oft blutige Anfänger. Deshalb ist es gut
zu wissen, mit welchen Tricks die Profis arbeiten.
Hamburg (dapd). In Gesprächen mit Banken, Versicherungen oder
Finanzdienstleistern sind Verbraucher oft unterlegen. Denn während
Banken oder Versicherungen ausgebuffte Profis ins Rennen schicken,
sind die Verbraucher selbst oft blutige Anfänger. Deshalb ist es gut
zu wissen, mit welchen Tricks die Profis arbeiten.
Haltlose Versprechen gehören sicherlich zu diesen Tricks. Und so
werden in Beratungsgesprächen die abenteuerlichsten Zusagen gemacht.
Die Verkäufer wissen natürlich, dass all das Gesagte keinerlei
Relevanz hat, wenn es nicht irgendwo schriftlich fixiert wird – und
das unterbleibt oft. Deshalb ist es wichtig, dass man Zusagen („Die
Rendite wird rund 15 Prozent betragen…“) immer schriftlich
fixieren lässt – sonst sind sie nichts wert.
Zahlenspielereien gehören ebenfalls zu den Tricks der Berater.
Wenn Verkäufer von Finanzdiensten den Taschenrechner herausholen,
wird es oft abenteuerlich. Denn 1 und 1 ist dann selten 2, vielmehr
kommt ein Wert irgendwo zwischen 0 und 10 heraus. In vielen
Beratungsgesprächen werden Renditen errechnet, Zinsen in den Raum
geworfen und Gewinne versprochen, die niemals möglich sein können.
Niemand sollte sich von den Taschenrechner-Beratern auf den Arm
nehmen lassen. Versprochene Renditen sollten immer selber
nachgerechnet und mit den Angaben der Verkäufer verglichen werden.
Zwtl.: Kosten offenlegen lassen
Wahre Meister des Fachs finden sich im Verkaufsgespräch auch,
wenn es um das Verschleiern von Kosten geht. Denn hohe Renditen und
satte Zinsen verkaufen sich prächtig, auch günstige Kredite gehen
weg wie warme Semmeln, aber an irgendetwas müssen die Banken und
Finanzdienstleister natürlich auch Geld verdienen. Und deshalb
werden anfallende Kosten dem Verbraucher gerne mal etwas versteckter
untergejubelt.
Das beste Beispiel: Restschuldversicherungen für billige Kredite.
Da sich mit Kreditzinsen im Drei- bis Vier-Prozent-Bereich auf Dauer
nicht genug Geld verdienen lässt, kamen die Banken auf eine
glänzende Idee: Wir verkaufen den Leuten einfach eine teure
Restschuldversicherung dazu und erhöhen damit den Profit. Das
Ergebnis: Aus Super-Zinsen werden schnell Wucherzinsen, die nach
diversen Untersuchungen fast die 20-Prozent-Marke erreichen.
Vorsicht also, wenn Berater nicht mit den effektiven und wirklichen
Kosten herausrücken wollen.
Bei Beratungsgesprächen wird gelogen, dass sich die Balken
biegen. Vor allem, wenn Banken ihre eigenen Produkte verkaufen
wollen. Da werden Fonds, zu denen es hundertfache Alternativen gibt,
als einziges Produkt auf dem Markt dargestellt, schlecht laufende
Produkte einfach schön geredet, obwohl kein Wort vom Gesagten stimmt
und günstige Alternativen wie der Fondskauf über die Börse als nicht
möglich beschrieben.
Das Ergebnis: Verbraucher bekommen Geldanlagen oder andere
Finanzdienstleistungen verkauft, die zu teuer oder unrentabel sind.
Hier hilft nur eine unabhängige Beratung – Honorarberater,
Verbraucherzentralen und andere unabhängige Berater sind die
richtigen Ansprechpartner.
Zwtl.: Börsen-Latein schwer verständlich
Wäre es nicht so traurig, müsste man in manchem Beratungsgespräch
fast schmunzeln: Immer wenn es für den Verkäufer heikel wird,
flüchtet er sich gerne ins Schwadronieren. Da wird dann mit
Börsen-Latein um sich geworfen oder mit Fachtermini aus der
Versicherungsbranche, so dass kein normaler Mensch noch folgen kann.
Auf Nachfrage kommt dann oft die Antwort, dass man im Einzelnen ja
nicht verstehen müsse, worum es geht oder der Verkäufer stellt eine
Gegenfrage.
Tatsache ist: Der Verkäufer weiß oft selbst nicht, worüber er
spricht. Verbraucher sollten nachhaken, wenn sie etwas nicht
verstanden haben – notfalls auch mehrfach. Ein guter und seriöser
Berater wird immer alle offenen Fragen beantworten können.
dapd.djn/T2013032500994/ome/K2120/pon
(Hamburg)