Am 1. September ist das Aus für die herkömmliche
Glühlampe besiegelt. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer des
Fachverbands Licht im Zentralverband Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie (ZVEI), rät im dapd-Interview Verbrauchern von
stoßfesten Glühlampen ab.
Berlin (dapd). Am 1. September ist das Aus für die herkömmliche
Glühlampe besiegelt. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer des
Fachverbands Licht im Zentralverband Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie (ZVEI), rät im dapd-Interview Verbrauchern von
stoßfesten Glühlampen ab.
dapd: Wie beurteilen Sie die Empfehlung mancher Händler, auf
sogenannte stoßfeste Glühlampen auszuweichen, die als Speziallampen
weiterhin angeboten werden dürfen?
Waldorf: Von dem Einsatz dieser stoßfesten Lampen in Haushalten
raten wir dringend ab. Sie werden für die rauen Bedingungen in
Industrie, Bergbau oder Schifffahrt hergestellt. Sie haben einen
noch schlechteren Wirkungsgrad als herkömmliche Glühlampen. Ihr
Einsatz im Haushalt konterkariert die Absicht der EU, ineffiziente
Leuchtkörper aus dem Markt zu nehmen. Sie sind außerdem recht teuer.
dapd: Welche Alternativen gibt es zur bisherigen Glühbirne?
Waldorf: Energieeffizient und kostengünstig sind neben der
Energiesparlampe auch Halogenlampen oder innovative LED-Lampen, die
ohnehin immer stärker auf dem Vormarsch sind. Zwar hat die
Energiesparlampe zurzeit den größten Marktanteil, sie ist aber
keineswegs als einzige Möglichkeit vorgeschrieben.
dapd: Was halten Sie von den Warnungen vor möglichen
Gesundheitsgefahren durch Energiesparlampen?
Waldorf: Solche Warnungen sind bei genauer Analyse überzogen und
irreführend. Weder der notwendige Gehalt an Quecksilber, noch
elektromagnetische Felder oder hochfrequentes Flimmern konnten in
neutralen Untersuchungen oder vom Umweltbundesamt als
gesundheitsgefährdend bestätigt werden.
dapd: Wie viel Quecksilber enthält eine Energiesparlampe?
Waldorf: Der aktuelle Maximalwert liegt bei 3,5 Milligramm pro
Lampe, ab 2013 sind es 2,5 Milligramm. Zum Vergleich:
Thunfischfleisch darf bis zu einem Milligramm Quecksilber pro
Kilogramm enthalten. Ein Fieberthermometer enthielt früher 500 bis
3.000 Milligramm.
dapd: Wie hoch ist der Wirkungsgrad von Energiesparlampen?
Waldorf: Der Unterschied zu den herkömmlichen Lampen ist
gravierend. Bis zu 80 Prozent der Stromkosten für die Beleuchtung
lassen sich daher einsparen.
dapd.djn/T2012082751468/duv/pon
(Berlin)