Trotz hoher Gewinne wollen Lebensversicherer die
Beteiligung der Kunden an stillen Reserven verringern. In der Folge
bekommen viele Versicherte am Ende der Laufzeit weniger heraus als
angenommen. Darauf weist die Stiftung Warentest in der
Januar-Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“ hin.

Berlin (dapd). Trotz hoher Gewinne wollen Lebensversicherer die
Beteiligung der Kunden an stillen Reserven verringern. In der Folge
bekommen viele Versicherte am Ende der Laufzeit weniger heraus als
angenommen. Darauf weist die Stiftung Warentest in der
Januar-Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“ hin.

Die Versicherer haben durchgesetzt, dass die Beteiligung der
Kunden an den stillen Reserven zurückgefahren wird. Seit 2008 müssen
die Anbieter Kunden mit fälligen Verträgen bei der Auszahlung mit 50
Prozent an den Bewertungsreserven beteiligen. Das soll sich nach
einem Beschluss des Bundestags ab dem 21. Dezember ändern. Für
Härtefälle will das Finanzministerium aber vielleicht noch eine
Ausnahmeregelung schaffen. Außerdem spekulieren Versicherungsmanager
darüber, ob sie die Zinsgarantien in künftigen Verträgen noch für
die gesamte Vertragslaufzeit geben oder zeitlich begrenzen sollten.

Daher sei der Neuabschluss einer Kapitallebensversicherung nicht
mehr attraktiv, heißt es in „Finanztest“. Der Garantiezins auf den
Sparanteil betrage nur noch 1,75 Prozent, gerechnet auf den
Gesamtbetrag könne das bei teuren Anbietern weniger als ein Prozent
Rendite ergeben. Außerdem sei damit zu rechnen, dass die Anbieter
versuchen, über die Garantie hinausgehende Leistungen zu kürzen –
wie jetzt bei den Bewertungsreserven geschehen.

Wer bereits eine Kapitallebensversicherung habe, sei dagegen
meist besser beraten, den Vertrag durchzuhalten. Eine Kündigung oder
Beitragsfreistellung sei oft noch teuer.

dapd.djn/T2012121801536/ome/K2120/rad

(Berlin)