Unmittelbar vor der Entscheidung des
Bundesgerichtshofs (BGH) über eine umstrittene Werbung des
Molkereiunternehmens Ehrmann hat die Verbraucherorganisation
Foodwatch Gesetze zum Schutz vor Täuschung gefordert.

Berlin (dapd). Unmittelbar vor der Entscheidung des
Bundesgerichtshofs (BGH) über eine umstrittene Werbung des
Molkereiunternehmens Ehrmann hat die Verbraucherorganisation
Foodwatch Gesetze zum Schutz vor Täuschung gefordert. Es fehle an
einer transparenten Nährwertkennzeichnung sowie an einem Verbot der
regelmäßig irreführenden gesundheitsbezogenen Werbeaussagen, sagte
Geschäftsführer Thilo Bode am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd.
Der BGH in Karlsruhe will das Urteil am Mittwoch (5. Dezember)
verkünden.

Es geht darum, ob Ehrmann für seinen Früchtequark „Monsterbacke“
mit dem Slogan „So wichtig wie das tägliche Glas Milch!“ werben
darf. Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs hält den
Slogan für „irreführend“. Denn es werde nicht darauf hingewiesen,
dass der Früchtequark im Vergleich zu Milch „erheblich“ mehr Zucker
enthalte.

Bode forderte darüber hinaus eine Vorgabe, „dass nur solche
Lebensmittel als Kinderprodukte vermarktet werden, die auch wirklich
für Kinder geeignet sind“. Der Fall Ehrmann zeige beispielhaft, dass
der Täuschungsschutz als ein Grundpfeiler des Lebensmittelrechts
nicht konsequent durchgesetzt werde, sondern mühsam und mit
ungewissem Ausgang vor Gericht erstritten werden müsse. Dabei
handele es sich nicht um Einzelfälle.

„Die Verbraucher werden systematisch getäuscht, im Supermarkt
lauern die ‚Monsterbacken‘ überall“, sagte Bode. Es sei irrsinnig
und zeige das Versagen der Politik, dass eine offensichtlich
irreführende Werbung alle Instanzen bis hin zum BGH beschäftigen
müsse.

dapd.djn/T2012120551751/hm/pon

(Berlin)