Verarbeitung und Technik wie bei Volkswagen,
dafür wesentlich höhere Ausstattung bei niedrigen Preisen –
Skoda-Fahren ist vor allem eines: vernünftig. Das ist besonders
anschaulich beim Roomster. Der Kleintransporter bietet serienmäßig
sechs Airbags und eine Variabilität im Innenraum, die bei VW erst in
der Passatklasse zu haben ist.
München (dapd). Verarbeitung und Technik wie bei Volkswagen,
dafür wesentlich höhere Ausstattung bei niedrigen Preisen –
Skoda-Fahren ist vor allem eines: vernünftig. Das ist besonders
anschaulich beim Roomster. Der Kleintransporter bietet serienmäßig
sechs Airbags und eine Variabilität im Innenraum, die bei VW erst in
der Passatklasse zu haben ist. Auf der Prüfgasse macht der Wagen aus
Böhmen dagegen nur zu Beginn eine gute Figur.
Nach drei Jahren ist er noch unter den Mängelzwergen, danach
unter den -riesen zu finden. Hauptproblem sind ausgeschlagene
Querlenkerbuchsen an der Vorderachse. Doch das bekommt der
Roomster-Fahrer durch turnusmäßige Wartung in den Griff.
Bei der Inspektion könnte die Vorderachsenkomponente von der
Werkstatt ausgetauscht werden, bevor es auf die Prüfgasse geht. Das
gilt auch für die Trommelbremse an der Hinterachse der schwächer
motorisierten Modelle. Sie ist ab vier Jahren ein weiterer
Beanstandungspunkt der Prüfer. Eine Ursache dafür findet sich im
Hauptnutzungsprofil. Auf Kurzstrecken und in der Stadt kommt die
hintere Bremse kaum zum richtigen Einsatz, darunter leidet ihre
Wirkung.
Dabei ist der Roomster dank straffem Fahrwerk und exakter Lenkung
durchaus auch als Langstreckenlaster einsetzbar. „Der Roomster ist
ein solides Fahrzeug mit viel Platz für wenig Geld. Er schneidet bei
der Hauptuntersuchung gut ab. Spätere Mängel hat man mit
regelmäßiger Wartung im Griff „, sagt Philip Puls, Autoexperte vom
TÜV Süd in München.
Zwtl.: Doppelkupplung ruckelt
Stichwort Langstrecke: Wer den Skoda ständig für Ferntransporte
einsetzen will, der sollte statt der Basisdreizylinder (Benziner mit
64 oder 69 PS, Diesel mit 70 und 80 PS) lieber auf die stärkeren
Varianten setzen. Der 105 PS-starke 1,6 Liter TDI sorgt
beispielsweise nicht nur für ordentlichen Vorschub, sondern kann
ebenso auf der Überholspur mithalten dank einer
Höchstgeschwindigkeit von über 180 Kilometern pro Stunde, einem gut
abgestimmten Fahrwerk samt präziser Lenkung. Vernünftiger sind
natürlich die kleinen Motoren.
Auch die Kraftübertragung bereitet beim Roomster kaum
Kümmernisse. Lediglich die Kupplung am ansonsten sehr komfortablen
DSG-Getriebe ruckelt oder verschleißt teilweise schnell. Darauf
sollten Käufer achten.
Das Cockpit des Roomster orientiert sich am Skoda Fabia. Das
bedeutet gute Instrumentenanordnung und Übersichtlichkeit, klare
Bedienelemente und alles sehr solide verarbeitet. Im Fond liegen
dann die wahren Stärken des Roomster. Stichworte dazu sind: 1.780
Liter Packvolumen, verschieb- und klappbare Rücksitzbank, die sich
zudem nach innen versetzen oder ganz ausbauen lässt. Lästiges
Klappern ist nach einigen Jahren leider der Preis für so
vielseitiges Understatement.
Zwtl.: Kaum Rost
Bei den für die Hauptuntersuchung relevanten Bauteilen fallen
ansonsten nur die Lampen mit Mängeln auf. Die brennen häufiger
durch. Spannungsspitzen der Lichtmaschine sind der Grund. Lässt man
die Problematik der Querlenkerbuchsen mal beiseite, macht der
Roomster in allen anderen Sicherheitsbereichen wie Achsen, Lenkung
oder bei der Korrosion bis ins hohe Alter stets eine gute Figur.
Rost an tragenden Teilen spielt keine Rolle. Lediglich unter den
Gummidichtungen an den hinteren Türen kommt es häufiger zu
Korrosion. Weitere Punkte auf der Checkliste für
Gebrauchtwagenkäufer: nasse Dreizylinderaggregate, klappernde Turbos
beim TSI, defekte Zündspulen und hakelnde Fensterheber.
dapd.djn/T2013011401339/nom/K2120/mwa
(München)