München (dapd). Zeit ist Mangelware im Alltagsstress. Auch in der Küche soll es dann fix gehen, gern greift man zur Tiefkühlpizza oder zur Fertigkost. Doch es gibt Alternativen. "Ganz viele leckere Gerichte können ohne viel Aufwand zubereitet werden", sagt Cornelia Trischberger, Autorin des Kochbuches "20 Minuten sind genug".

Besonders wichtig für Eilige sei ein guter Vorrat. Nudeln und andere Teigwaren könne man gut und lange lagern und sehr schnell zubereiten. Auch Reis und Couscous sollten im Vorratsschrank stehen. Und ein paar Dosen mit Tomaten. "Wer hier gute Produkte ohne Zusätze wählt, hat so schon eine ideale Grundlage. Das gilt auch für tiefgekühlte Gemüse wie Spinat oder Brokkoli. Denn da das Gemüse gleich schockgefroren wird, sind noch alle Vitamine enthalten", erklärt Cornelia Trischberger. Wichtig sei allerdings, dass das gefrorenes Gemüse naturbelassen und ohne Geschmacksverstärker ist.

Vieles im Haus haben und nach Bedarf Frisches einkaufen

Ideal für die fixe Küche sind auch Eier, die im Kühlschrank gut haltbar sind. "Nicht nur wegen des Geschmacks sollten Bio-Eier bevorzugt werden, ich denke da auch an den Tierschutz", sagt die Kochbuchautorin. Auch ein Stück Parmesankäse, eine Gurke und ein paar Bio-Möhren ergänzten idealerweise den Vorrat. "Im Kühlschrank sind sie lange haltbar und sorgen immer für einen Hauch Frische auf dem Tisch", sagt Cornelia Trischberger. Die Möhren könnten rasch für einen kleinen Salat geraspelt werden und auch mit der Gurke ist schnell eine Rohkost angerichtet.

Wichtig im Vorrat seien auch Würzzutaten, wie Senf, Sojasauce und Balsamicoessig, erklärt die Expertin. "Ich selbst koche zum Beispiel gerne mit Ajvar, einem Paprikapüree, das man im Glas im Kühlschrank aufbewahren kann und das vielen Gerichten blitzschnell einen raffinierten Pep gibt", sagt sie.

Auch zum Thema Fleisch hat Cornelia Trischberger eine Empfehlung: "Wer nicht nur schnell, sondern auch kostengünstig kochen möchte, sollte Gemüse und vegetarische Gerichte bevorzugen. Ein- bis zweimal in der Woche Fleisch reicht absolut. Am besten frisch vom Metzger oder in Bio-Qualität."

Für Fleischliebhaber und Gemüsefans

Zu einem kurz in der Pfanne angebratenen Stück Fleisch – zum Beispiel Hähnchenbrustfilet, Rindersteak oder Lammkotelett – passe ein lauwarmer Couscoussalat mit Gurken-, Paprika- und Tomatenstückchen. Ein Gericht für die ganze Familie sei der bayerische Klassiker "Schinkennudeln". "Dafür einfach Zwiebelwürfelchen in Butter und Öl in der Pfanne anschwitzen, fein geschnittenen, mageren Kochschinken zugeben, ein paar Minuten mit Butter braten und vorgegarte Hörnchennudeln untermischen", rät Cornelia Trischberger. "Dann alles mit Salz und Pfeffer würzen, pro Portion ein Ei aufschlagen, zu den Nudeln geben und unter Rühren stocken lassen", sagt die Kochbuchautorin. "Wer mag, kann die Schinkennudeln auch noch mit geriebenem Käse und Schnittlauchröllchen bestreuen." Kinder dürften auch einen Klacks Ketchup dazugeben.

Für Vegetarier empfiehlt die Kochbuchautorin eine blitzschnelle Gemüse-Frittata, zum Beispiel mit fein geraspelten Zucchini. "Frühlingszwiebelringe und fein gehackten Knoblauch mit Olivenöl in einer Pfanne andünsten, Zucchiniraspel zugeben, alles kräftig mit Salz und Pfeffer würzen und einige Minuten mitbraten. Drei bis vier Eier in einer Schüssel aufschlagen und verrühren, das angedünstete Gemüse und fein gehackte, frische Basilikumblättchen zugeben und alles gut vermischen", sagt Cornelia Trischberger. "Dann Olivenöl in einer zweiten, beschichteten Pfanne erhitzen, die ganze Mischung hineingeben und die Frittata von beiden Seiten hellbraun braten." Die Frittata schmecke warm gut mit einem gemischten Salat, aber auch kalt in Stücke geschnitten als vegetarischer Brotbelag.

Wok-Zauber und Restefest

Nicht nur in der Pfanne, auch im Wok gelingen Gerichte besonders schnell. Zum einen liegt dies daran, dass die Zutaten extra klein geschnitten werden. "Gut geschnitten ist halb gekocht", schreiben die Autoren Cornelia Schirnharl und Sebastian Dickhaut in ihrem Buch "Quick Basics: Alles, was man braucht, um ganz schnell etwas Gutes zu kochen". Schnelle Hitze sei der zweite Grund, dass Geschnetzeltes oder Gemüsestreifen rascher garten. Für kleine Portionen sei der Wok darum ideal, wichtig sei es, auf verschiedene Garzeiten zu achten: In Scheiben geschnittene Möhren bräuchten etwa 10 bis 15 Minuten Garzeit, Chinakohlstreifen oder Kirschtomaten nur zwei Minuten.

Ein weiter Tipp für die rasche Küche ist die Verwertung von Resten. Übrig gebliebene Kartoffeln beispielsweise verwendet man am nächsten Tag mit Ei und Schinken als "Bauernfrühstück". Angemachter Blattsalat schmeckt am nächsten Tag eher schlapp und langweilig. "Warum nicht eine Soße daraus machen?", fragen die Autoren Dickhaut und Schirnharl. Mit Joghurt püriert, schmecke der Salat als Dip oder Dressing oder könne mit einem guten Öl, Kernen und Käse zu Nudeln oder zu Röstbrot gereicht werden.

dapd