Moderne Regenkleidung enthält einer Studie der
Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge Schadstoffe, die für
Umwelt und Gesundheit schlecht sind. In 14 untersuchten
Outdoor-Artikeln fanden unabhängige Labore potenziell gefährliche
Chemikalien, wie Greenpeace am Montag in Hamburg mitteilte.
Hamburg (dapd). Moderne Regenkleidung enthält einer Studie der
Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge Schadstoffe, die für
Umwelt und Gesundheit schlecht sind. In 14 untersuchten
Outdoor-Artikeln fanden unabhängige Labore potenziell gefährliche
Chemikalien, wie Greenpeace am Montag in Hamburg mitteilte.
„Allerdings gibt es für Träger kein akutes Gesundheitsrisiko“,
schränkte Greenpeace-Sprecher Manfred Santen auf Nachfrage ein. „Der
Konsument steht nicht in einer Giftwolke“, fügte er hinzu. Als einer
der ersten Anbieter reagierte Jack Wolfskin auf die Vorwürfe.
Santen sieht vor allem Probleme etwa bei einer Entsorgung über
die Müllverbrennung oder bei der Herstellung. Laut Greenpeace fanden
die Labore in den Produkten von vielen großen Markenherstellern die
gesundheitsschädliche Perfluoroktansäure „in bedenklichen
Konzentrationen“.
„Die Outdoor-Branche wirbt mit unberührter Natur. Doch ihre
Schadstoffe finden sich weltweit in der Umwelt und im menschlichen
Blut“, sagte Santen. Jüngste Studien stellen laut Greenpeace einen
Zusammenhang der Stoffe mit verminderter Fruchtbarkeit,
Schilddrüsenerkrankungen und Immunstörungen her.
Zwtl.: Umweltfreundliche Alternativen gefordert
Der Sprecher forderte Textilhersteller auf, die kritisierten
Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Die
von Greenpeace bemängelten Stoffe dienen vor allem der
Regenundurchlässigkeit.
Der Anbieter Jack Wolfskin erklärte, die von Greenpeace
angesprochenen Probleme seien berechtigt und beträfen auch
Teflonpfannen, Hydraulikflüssigkeiten oder Reinigungsmittel. Jack
Wolfskin habe 2009 mit der Umstellung auf Ersatzstoffe begonnen.
Allerdings gebe es bisher keinen anderen Stoff, „um den Effekt des
Abperlens von Wasser auf der Textiloberfläche in einer dauerhaften
Form zu gewährleisten“. Man forsche aber weiter an dem Thema.
Deutschland setzt sich auf Vorschlag des Umweltbundesamts (UBA)
bei der Europäischen Chemikalienbehörde dafür ein, acht Chemikalien
als „besonders besorgniserregend“ einzustufen. Darunter befinden
sich auch Stoffe, die Outdoor-Kleidung und Teppichen wasser-,
schmutz- und fettabweisende Eigenschaften verleihen, wie das Amt
bereits in einer Pressemitteilung Mitte September mitteilte. „Wir
wollen in der EU klare Regeln für die Verwendung von hormonell
wirkenden sowie langlebigen Stoffen, die sich in der Umwelt
anreichern“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth.
dapd.djn/T2012102901648/ti/mwa
(Hamburg)