Die Zinsen sind im Keller. Immer mehr Verbraucher
spielen mit dem Gedanken, sich eine Immobilie als Geldanlage zu
kaufen. Dafür gibt es einige gute Gründe, egal ob es um ein
Vermietungsobjekt oder die Selbstnutzung geht. Es gibt aber auch
Einiges zu beachten.
Berlin (dapd). Die Zinsen sind im Keller. Immer mehr Verbraucher
spielen mit dem Gedanken, sich eine Immobilie als Geldanlage zu
kaufen. Dafür gibt es einige gute Gründe, egal ob es um ein
Vermietungsobjekt oder die Selbstnutzung geht. Es gibt aber auch
Einiges zu beachten.
Zwtl.: Die Zinsen sind so niedrig wie nie
Die Konditionen sind derzeit verlockend. Ein Darlehen über
300.000 Euro kostet heute kaum mehr als 800 Euro im Monat. Zugleich
dürfte eine Wohnung im Wert von 300.000 Euro in Städten wie Hamburg,
München oder Berlin aber immer deutlich mehr als 800 Euro an Miete
abwerfen – so die einfache Rechnung vieler Anleger.
Natürlich kann diese Rechnung aufgehen, sie muss aber nicht, wie
Christian Schmid-Burgk von der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt.
Für ihn liegt der Gewinn im Einkauf: „Gerade für Neubauten werden
atemberaubende Preise verlangt – da stehen wir schon manchmal am
Rand einer Immobilienblase“, sagt der Verbraucherschützer. Deshalb
sind günstige Zinsen nicht alles. Der Preis, die Lage, die
Ausstattung und damit die Vermietbarkeit der Immobilie sind die
entscheidenden Faktoren.
Zwtl.: Die Immobilie kann eine Zusatzrente sein
Eine selbst genutzte Immobilie ist auch als Altersvorsorge ideal:
Die Mietersparnis ist eine Zusatzrente, die nicht versteuert werden
muss. „Eine abbezahlte Immobilie schließt die Rentenlücke, außerdem
bietet die Immobilie Schutz vor Mietpreissteigerungen“, sagt Jan
Enno Einfeld, Leiter Beratung bei der Comdirect Bank. Alternativ
fließt bei einer Vermietung der eigenen vier Wände eine Zusatzrente
in die Kasse.
Ein weiteres Plus: Eine selbst genutzte Immobilie ist die einzige
Altersvorsorge, die bereits im Berufsleben wirtschaftlich genutzt
werden kann. Und notfalls besteht immer noch die Möglichkeit, das
Haus oder die Wohnung später zu einem attraktiven Preis zu
veräußern, denn gerade bei Immobilien in Metropollagen sieht Experte
Einfeld deutliche Wertsteigerungen.
Zwtl.: Die Mieten steigen
Ein Immobilienkauf war in den vergangenen 50 Jahren fast immer
ein Erfolg – das beweist die Mietentwicklung in Deutschland. In
Hamburg stiegen die Mieten in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt
um bis zu 20 Prozent, in Berlin waren es 18 und in München 14
Prozent. Und selbst in kleineren Städten waren es meist zwischen
sechs und zehn Prozent.
Solche Zuwächse beim Ertrag kann kaum eine andere Geldanlage mit
vergleichbarer Sicherheit bieten. Allerdings sind solche Werte nur
in begehrten Lagen zu erreichen. Abseits der „angesagten“ Städte und
Ballungsräume klagen viele Vermieter über Leerstände und schlecht
vermietbare Immobilien.
Vor dem Kauf ist also der Immobilienmarkt der regionalen
Tageszeitung die Pflichtlektüre: Tauchen Wohnungen in bestimmten
Regionen immer wieder auf, könnte eine Vermietung schwierig werden.
Zwtl.: Staatliche Förderung
Der Staat unterstützt alle, die eine Immobilie anschaffen wollen.
Selbstnutzer erhalten auf Wunsch eine Riester-Förderung für die
eigenen vier Wände, außerdem gibt es zinsgünstige KfW-Darlehen für
Bauherren, Immobilienkäufer und -Sanierer.
Wer eine Immobilie kauft, um sie dann zu vermieten, profitiert
von deutlichen Steuervorteilen. So sind die Finanzierungskosten
steuerlich absetzbar, außerdem die Abschreibung der Immobilie und
weitere Betriebskosten. Der meist steuerliche Verlust daraus senkt
dann die Steuerbelastung auf das übrige Einkommen.
dapd.djn/T2013011501802/ome/K2120/rad
(Berlin)