Hausbesitzer, die ihre Haustechnik regelmäßig
warten lassen, sparen bis zu 20 Prozent Energie. Die Anlagen haben
dann auch eine wesentlich längere Lebensdauer. Doch während
regelmäßige Inspektionen beim Auto selbstverständlich sind, wird der
Check der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik gern
hinausgezögert oder gänzlich vernachlässigt.
Berlin (dapd). Hausbesitzer, die ihre Haustechnik regelmäßig
warten lassen, sparen bis zu 20 Prozent Energie. Die Anlagen haben
dann auch eine wesentlich längere Lebensdauer. Doch während
regelmäßige Inspektionen beim Auto selbstverständlich sind, wird der
Check der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik gern
hinausgezögert oder gänzlich vernachlässigt. „Dabei unterliegt diese
Technik Alterung und Verschleiß“, sagt Jens-Uwe Nieß, Freier
Sachverständiger für Haus- und Sanitärtechnik und Partner des
Bauherren-Schutzbundes (BSB).
Vor allem die Heizungsanlage wird stark strapaziert. In kalten
Wintern sind Heizkessel, Umwälzpumpe und Rohrleitungen bis zu 1 800
Stunden in Aktion, hat der Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima
(SHK) ausgerechnet. Da können sich Defekte und Fehlfunktionen
einstellen, die möglichst schnell erkannt und beseitigt werden
müssen, damit sie nicht zu größeren Schäden führen.
Wie oft die Anlage gewartet werden muss, hängt von Alter und
Zustand ab. „Bei den meisten reicht ein Termin im Jahr“, sagt
SHK-Innungsfachmann André Wefers. In älteren Anlagen können schon
millimeterdünne Rußablagerungen im Brennerraum den Wirkungsgrad der
Heizung um sechs Prozent reduzieren. Sie werden vom Fachmann in etwa
einer Stunde beseitigt, und die Heizung läuft dann wieder
100-prozentig. In neueren Heizungsanlagen ist der Reinigungsaufwand
geringer. Hier genügt meist eine Sicht- und Funktionsprüfung der
Geräte.
Zwtl.: Wartungsvertrag schützt vor Vergesslichkeit
Zur allgemeinen Wartung einer Anlage mit Niedertemperatur- oder
Brennwertkessel zählen die Überprüfung des CO2-Gehalts im Abgas, das
Einstellen der Taktung zwischen Ein- und Ausschalten des Brenners,
das Reinigen der Heiz- und Wärmetauscherflächen im Kessel, das
Austauschen von Verschleißteilen, das Prüfen von Pumpeneinstellung
und Betriebsdruck im Rohrnetz, von Nachtabsenkung und
witterungsgeführter Vorlauftemperatur.
Zur regelmäßigen Wartung von solarthermischen Anlagen gehört das
Überprüfen des pH-Werts des Glykolgehalts und des Betriebsdrucks.
Dabei muss auf Luftgeräusche in der Pumpe, auf das Öffnen und
Schließen der Schwerkraftbremse und die Anlagenregelung mit Vor- und
Rücklauftemperaturen geachtet werden.
Der Bauherren-Schutzbund rät zum Abschluss eines Wartungsvertrags
mit einem anerkannten Fachbetrieb. Das hat den Vorteil, dass alle
Termine frühzeitig festgelegt werden und der Hausbesitzer die
Wartung seiner Anlagen nicht mehr „verschwitzen“ kann. Das bringt
ihm auch ein gutes Gewissen, denn laut Energiesparverordnung ist er
dazu verpflichtet, Heizungs- und Warmwasseranlagen sowie
raumlufttechnische Anlagen instand zu halten und regelmäßig zu
warten.
Neue und sanierte Häuser verfügen häufig über ein System zur
kontrollierten Wohnraumlüftung. Es sorgt in Niedrigenergiehäusern
mit dichter Gebäudehülle für dauerhafte Lufterneuerung. „Diese
Systeme müssen mindestens alle zwei Jahre gewartet werden“, sagt
BSB-Experte Nieß.
Dazu gehört die Reinigung des Abluftkanals, der Abluftventile und
des Wärmetauschers, das Kontrollieren der Betriebsgeräusche und des
Kondensatablaufs, das Befüllen des Kondensat-Siphons. Filter sollten
alle drei bis sechs Monate gewechselt werden.
Zudem benötigen die Trink- und Abwasseranlagen regelmäßige
Checks. Hier sollte der SHK-Fachmann einmal jährlich prüfen, ob
Sicherungseinrichtungen, Speicher-Wassererwärmer, Filter und
Rohrleitungen in Ordnung sind. Dabei kann er gleichzeitig die
Ursachen für Wasserverfärbungen und eventuelle Geruchs- und
Geschmacksbeeinträchtigungen aufdecken.
dapd.djn/T2012110100750/kaf/K2120/mwo
(Berlin)