Facebook, Xing und Co haben es vorgemacht.
Neuerdings setzen auch Versicherungsnehmer auf das aus sozialen
Netzwerken bekannte Prinzip. „Wir möchten Versicherungen einfacher,
günstiger und besser machen“, lautet das Motto des
Versicherungsnetzwerks Friendsurance.

Berlin (dapd). Facebook, Xing und Co haben es vorgemacht.
Neuerdings setzen auch Versicherungsnehmer auf das aus sozialen
Netzwerken bekannte Prinzip. „Wir möchten Versicherungen einfacher,
günstiger und besser machen“, lautet das Motto des
Versicherungsnetzwerks Friendsurance.

Die Idee dahinter klingt vielversprechend: Verbraucher schließen
gemeinsam Versicherungsverträge ab und bekommen dafür Rabatte. Der
Haken: Mit jedem gemeldeten Schaden sinken die möglichen Rabatte, so
dass man im schlimmsten Fall den ursprünglich vorgesehenen Beitrag
zahlt.

Zwtl.: Versicherungsschutz im Netzwerk

Die Tarife der Friendsurance-Plattform bieten derzeit die
Möglichkeit, Hausrat-, Haftpflicht oder Rechtsschutzversicherungen
in einer Gemeinschaft abzuschließen. Demnächst sollen nach
Betreiberangaben Handyversicherungen hinzukommen. Unterm Strich
sollen die Tarife deutlich günstiger sein als herkömmliche Policen,
denn je nach Anzahl der Mitstreiter wird ein Teil des Beitrags am
Jahresende zurückgezahlt.

Ein Beispiel: Eine private Haftpflichtversicherung bei der
Haftpflichtkasse Darmstadt kostet bei Friendsurance 54,74 Euro im
Jahr. Finden sich Mitstreiter, und gibt es keine Schäden im
Versicherungsjahr, erhalten Versicherte bis zu 23,56 Euro zurück und
sparen damit mehr als 40 Prozent.

Zwtl.: Ein Sparmodell, das diesen Namen verdient?

Im Idealfall zahlen Versicherte also nur 31,18 Euro. Dieser
Top-Preis gilt in der Praxis aber nur, wenn die geforderte
Gemeinschaft sich tatsächlich zusammenfindet und wenn dann auch kein
Schaden passiert. Trifft das nicht zu, gibt es Versicherer, die im
Basispreis deutlich günstiger sind als die meisten Tarife von
Friendsurance im Basisangebot. So bietet beispielsweise HDI bereits
für rund 40 Euro einen umfassenden Schutz ohne Selbstbeteiligung an.

Zudem werden offensichtlich auch für manche Tarife Aufschläge
fällig, wenn sie über Friendsurance angeboten werden. Der Tarif XXL
von Interrisk kostet auf Friendsurance.de 89,25 Euro im Jahr – bei
Interrisk selbst dagegen nur 81 Euro.

Zwtl.: Vergleichen lohnt sich auch weiterhin

Fazit des Checks: Das Sparmodell kann sich rentieren. Es darf
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es günstige
Haftpflichtversicherungen gibt – auch ohne den
Gemeinschaftsgedanken. Deshalb sollten sich Interessierte lieber auf
die Suche nach einer günstigen Haftpflichtversicherung ohne Wenn und
Aber machen. Wer wirklich nur auf die billigste Police setzt, der
kann mit dem Friendsurance-Modell zumindest darauf wetten, dass es
beim versprochenen Tiefstpreis bleibt.

dapd.djn/T2012110702770/ome/K2120/mhs

(Berlin)