Nach dem Urlaub ist vor dem Alltag: „Während
die Urlauber gut erholt aus den Ferien zurückkommen, braucht das
Auto nach Tausenden Kilometern jetzt eine Kosmetik-Kur“, empfiehlt
Ulrich Köster vom Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Bonn den
Fahrzeugbesitzern.

Stuttgart (dapd). Nach dem Urlaub ist vor dem Alltag: „Während
die Urlauber gut erholt aus den Ferien zurückkommen, braucht das
Auto nach Tausenden Kilometern jetzt eine Kosmetik-Kur“, empfiehlt
Ulrich Köster vom Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Bonn den
Fahrzeugbesitzern. „Wer sein Fahrzeug nach der Urlaubsfahrt noch
nicht gründlich gereinigt und entrümpelt hat, sollte das schnell
nachholen“, sagt Hans-Jürgen Götz von der
Sachverständigenorganisation GTÜ. Auf diese Weise lasse sich Geld
sparen.

Ganz oben auf dem Pflegeprogramm steht Aufräumen. Dachbox,
Fahrradträger und Gepäck gehörten nach dem Urlaub nicht mehr auf
oder in das Auto. „Denn weniger Gewicht heißt geringerer
Spritverbrauch“, betont Köster. Wer eine überflüssige Zuladung von
100 Kilogramm mit dem Auto spazieren fährt, verbraucht
erfahrungsgemäß rund 0,4 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer mehr.

Auch der Dachgepäckträger sollte schnellstmöglich wieder
abgeschraubt werden, raten die GTÜ-Experten. Er treibe durch den
höheren Luftwiderstand die Rechnung an der Tankstelle in die Höhe.

Zwtl.: Vorsicht beim Einsatz des Hochdruckreinigers

Die Frischekur für die Karosserie beginnt mit einer gründlichen
Wagenwäsche. Bedient man sich dabei eines Hochdruckreinigers, ist
Obacht geboten. Der Hochdruckstrahl darf nicht zu nahe gehalten
werden. Ein scharfer Wasserstrahl, aus vier Zentimeter Abstand auf
einen bestimmten Punkt gerichtet, führe in nur fünf Sekunden zu
erheblichen Beschädigungen der Reifen, ermittelten Dekra-Fachleute.

Eine Motorwäsche sollte nur von einem Fachmann vorgenommen
werden, rät der österreichische Autoclub ÖAMTC. Wer selbst mit dem
Hochdruckreiniger im Motorraum hantiere, riskiere schwere Schäden an
der Fahrzeugelektronik. „Insektenrückstände, Baumharze und Vogelkot
auf dem Lack sollten sorgfältig entfernt werden, bevor diese das
schützende Lackkleid angreifen“, sagt ZDK-Experte Köster.

Ist das Fahrzeug sauber, kann man den Lack genau inspizieren.
Kleinere Steinschlagschäden lassen sich mit einem Lackstift
ausbessern. Eine Lackversiegelung schützt schon vor dem nasskalten
Herbst. Auch die Scheinwerferabdeckungen sollten auf Beschädigungen
hin untersucht werden.

Zwtl.: Scheinwerfereinstellung prüfen

Nach einer gründlichen Scheibenreinigung von innen und außen
heißt es, das Glas auf Steinschlag zu untersuchen. „Bei dieser
Gelegenheit checken Sie auch gleich die Wischblätter auf Risse“,
sagt GTÜ-Fachmann Götz.

Der Innenraum sollte einmal komplett ausgesaugt und gereinigt
werden. Für das Cockpit gibt es Kunststoffreiniger. Auf Glanzeffekte
sollte verzichtet werden. Sie sind zur Pflege nicht wirklich
notwendig. Glanzsprays auf Lenkrad oder Pedalen aufgebracht, könnten
sogar gefährlich sein, warnen Fachleute. Das Spray sorge nicht nur
für Glanz, sondern mache auch die Flächen rutschig.

Danach geht es an die Lüftung: Staub und Sand in den
Ansaugöffnungen der Innenraumbelüftung müssen entfernt werden.
Eventuell sollte ein neuer Filter eingesetzt werden. In Eigenregie
kontrolliert werden können auch die Füllstände von Kühl- und
Wischwasser sowie Motoröl samt nötigenfalls entsprechendem
Nachfüllen.

War das Fahrzeug im Urlaub voll beladen, wurde sicherlich die
Scheinwerfereinstellung geändert. „Korrigieren Sie die Einstellung
daher nach dem Urlaub wieder“, sagt Götz. Und „auch der Reifendruck
– inklusive Ersatzrad – muss kontrolliert und die Profiltiefe
gemessen werden.“ Bei weniger als vier Millimetern Profiltiefe oder
bei Reifen, die älter als sechs Jahre sind, sollte man für Ersatz
sorgen.

dapd.djn/T2012090302010/nom/K2120/mwa

(Stuttgart)