Düsseldorf (dapd). Zugegeben: Beim Stichwort "Baden" denkt man im Sommer eher an Meer, See oder Schwimmbad als an die heimische Wanne. Die leistet aber gerade in den "Hundstagen" gute Dienste, wenn es gilt, schnell und unkompliziert einen anregenden oder auch entspannenden "Kurzurlaub" einzuschieben, meint Dirk Peters, Bäderexperte des Deutschen Wellness Verbandes. "Besonders belebend ist es, sich nach der Kneipp-Methode erst kalt abzuduschen und dann in die warme Wanne zu steigen. Aber auch ohne vorherige Abkühlung ist es Balsam für Körper und Seele, schultertief im warmen Wasser zu liegen." Und zwar aus mehreren Gründen.

Zunächst einmal nimmt der Auftrieb des Wassers auch beim Sitzen in der Wanne bis zu 90 Prozent des Körpergewichts von den geplagten Knochen, Muskeln und Gelenken. "Die werden dadurch spürbar entlastet und können sich gut entspannen." Für mindestens ebenso wichtig hält der Wellness-Fachmann die langfristige Wirkung regelmäßiger Bäder auf Herz und Kreislauf durch den "hydrostatischen Druck". Dieser presst das Wasser von allen Seiten gleichmäßig gegen den Körper. "Das ist in etwa so, als ob wir einen riesigen Ganzkörper-Stützstrumpf anhätten." Der treibt das Blut zum Körperinneren und damit zum Herzen hin. Die Folge: Die "Pumpe" schlägt kräftiger, um es zum Körper zurück zu treiben. "Das ist wirksames Muskeltraining für das Herz. Schon wer einmal pro Woche badet, kann seinen Herzschlag damit so kräftigen, dass sein Ruhepuls im Alltag sinkt."

Ein weiterer Anreiz zu baden: Im warmen Wasser schüttet der Körper das "Glückshormon" Endorphin aus. Als besonders geeignet empfiehlt Peters eine Wassertemperatur von 37 bis 38 Grad Celsius. "Bei dieser Temperatur hat jeder von uns schon einmal neun Monate lang wohlig und geschützt im Wasser gelegen – das weckt angenehme Assoziationen." Ganz abgesehen davon regt ein heißes Bad auch die Durchblutung und den Pulsschlag an, was wiederum das Herz-Kreislauf-System trainiert. "Wer das noch toppen möchte, setzt sich in einen Whirlpool und lässt sich dort zusätzlich durch die gezielten Wasserstrahlen massieren."

Als Badezusatz schwört Wellnessverband-Vertreter Peters auf basisches Salz, das in Drogerien und Apotheken erhältlich ist. "Das fördert die Entschlackung, öffnet sanft die Poren und verbessert den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt der Haut". Da Poren sich im warmen öffnen, spricht auch das für ein warmes Bad trotz hochsommerlicher Temperaturen. Denn durch geöffnete Poren kann sich der Körper nach dem Warmbad viel besser Kühlung verschaffen als zum Beispiel nach einer kalten Dusche, bei der sich die Poren verschließen.

dapd