Millionen deutscher Bank- und Sparkassenkunden
sind nach einer neuen Studie so unzufrieden mit ihrem Geldinstitut,
dass sie über einen Wechsel nachdenken. Besonders kritisch ist die
Lage bei den Großbanken. Mehr als 40 Prozent der Kunden würden nach
einer der Nachrichtenagentur dapd vorliegenden Umfrage der
Unternehmensberatung Bain & Company unter fast 3.
München (dapd). Millionen deutscher Bank- und Sparkassenkunden
sind nach einer neuen Studie so unzufrieden mit ihrem Geldinstitut,
dass sie über einen Wechsel nachdenken. Besonders kritisch ist die
Lage bei den Großbanken. Mehr als 40 Prozent der Kunden würden nach
einer der Nachrichtenagentur dapd vorliegenden Umfrage der
Unternehmensberatung Bain & Company unter fast 3.000 Bundesbürgern
ihr Institut für ein besseres Konkurrenzangebot verlassen.
Bei Sparkassen, Genossenschafts- und Direktbanken liegt dieser
Anteil bei rund 30 Prozent. Am loyalsten sind die Kunden von
Direktbanken, bei denen nur etwas über 20 Prozent wechselwillig
sind.
„Es klafft eine enorme Lücke zwischen den eigentlichen
Bedürfnissen der Kunden und dem tatsächlichen Angebot“, sagte
Bain-Bankenexperte Walter Sinn am Mittwoch in München. Nach seinen
Angaben ergab die Umfrage, dass die Kunden „eine qualitativ gute und
vertrauensvolle Beratung, einhergehend mit zuverlässigem und
empathischem Service“ suchen. Viele Banken dagegen setzen nach
seiner Beobachtung auf Automatisierung und das Ankurbeln von
Neugeschäft mit „temporär günstigen Gebühren oder befristet hohen
Guthabenzinsen“.
Die geringe Akzeptanz trifft die Banken zu einer Zeit, in der das
Geschäft mit den Privatkunden eine wieder größere Rolle spielt.
Durch die künftig höheren Eigenkapitalanforderungen gelten die
Einlagen der Kunden als stabile Refinanzierungsquelle. Die
Unzufriedenheit der Kunden komme also zur Unzeit, stellt die
Bain-Studie fest.
dapd.djn/T2012072501190/ti/pon
(München)