Saarlouis (dapd). Wer immer wieder Magenbeschwerden hat, kommt an einer Magenspiegelung häufig nicht vorbei. Doch allein schon der Gedanke an die Untersuchung reicht bei vielen Patienten, damit der Bauch noch mehr grummelt – vor Sorge. Dagmar Mainz, Vorsitzende des Berufsverbands Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V. erklärt: "Ein hartnäckiger Volksglaube ist zum Beispiel die Annahme, den Schlauch für die Untersuchung schlucken zu müssen." Doch das ist völlig falsch: "Es ist überhaupt nicht erforderlich, dass der Patient durch Schluckbewegungen die Einführung des Schlauches mit verantworten muss."
Mainz, die als Gastroenterologin im saarländischen Saarlouis praktiziert, macht Patienten Mut: Die Untersuchung sei schnell vorbei und in der Regel schmerzlos. Wer nichts mitbekommen möchte, könne sich bei den meisten Gastroenterologen ein Beruhigungsmittel geben lassen: "Und dann schläft man kurz weg und bekommt gar nichts mit", erklärt die Expertin. Wer wach bleiben möchte, bekommt mittels eines Sprays den Rachen betäubt. "Das Spray schmeckt nicht besonders gut", gibt Mainz zu und ergänzt: "Dafür wirkt es aber sehr schnell."
Der Arzt führt dann in einer kurzen Bewegung den Schlauch durch die Speiseröhre des Patienten: "Das funktioniert ganz routiniert, man bekommt diesen Moment gar nicht mit", beruhigt die Expertin. Auch das Bedürfnis zu schlucken oder ein Würgereiz sei durch die Betäubung des Rachens die absolute Ausnahme. "Das kommt wirklich nur ganz selten vor." Innerhalb weniger Minuten sei die Untersuchung auch schon wieder beendet und der Schlauch aus dem Hals entfernt.
dapd