Kaum eine andere Urlaubsart bietet wohl so viel
Freiheit, Flexibilität und Unabhängigkeit wie Ferien mit einem
Wohnmobil oder einem Caravan. „Kurzurlaube wie etwa die
bevorstehenden Herbstferien sind hervorragende Möglichkeiten, um das
einmal auszuprobieren“, schildert der Chefredakteur des Fachmagazins
„Caravaning“, Ingo Wagner, seine Erfahrungen.
Stuttgart (dapd). Kaum eine andere Urlaubsart bietet wohl so viel
Freiheit, Flexibilität und Unabhängigkeit wie Ferien mit einem
Wohnmobil oder einem Caravan. „Kurzurlaube wie etwa die
bevorstehenden Herbstferien sind hervorragende Möglichkeiten, um das
einmal auszuprobieren“, schildert der Chefredakteur des Fachmagazins
„Caravaning“, Ingo Wagner, seine Erfahrungen. Nach den Sommerferien
seien die Mietpreise oft schon niedriger als in der Hauptsaison.
Gleichzeitig steige die Chance, dass der Vermieter eine große
Auswahl an Fahrzeugen habe. „Das wiederum hat den Vorteil, dass die
Mieter sich ihr Wunschmobil oder ihren Wunsch-Caravan aussuchen
können“, sagt Wagner. „Doch man sollte das Ganze nicht spontan
starten“, warnt er zugleich. „Denn vom Beladen bis zum Fahren gibt
es einiges zu beachten.“
Ein Wohnmobil beispielsweise entspreche im Fahrverhalten mehr
einem Klein-Lkw als einem Pkw, sagt Martin Altepost von TÜV Süd:
„Der Schwerpunkt ist höher. Daher kann das Fahrzeug leichter kippen,
durch die größere Angriffsfläche ist es windanfälliger und kann bei
Sturm um einige Meter versetzt werden, oder es beginnt zu pendeln.“
Auch mit einem Wohnwagen am Haken fährt es sich anders als mit
dem vertrauten Pkw. Deshalb empfiehlt Roland Frisch,
Pkw-Chefinstruktor des österreichischen Autoclubs ÖAMTC,
„Fahrtechnik, also Kurvenfahren, Bergab- und Bergauffahren oder
Rangieren, mit Gespann zuvor üben. Wenn etwa der Anhänger zu pendeln
beginnt, muss die richtige Reaktion automatisch ablaufen“, sagt der
Experte.
Zwtl.: Längere Beschleunigungsphasen und längere Bremswege
Das Gewicht eines beladenen Wohnmobils oder eines Anhängers macht
sich ebenfalls bemerkbar. „Daher sollte man genügend Abstand halten,
und zwar mindestens zwei Sekunden oder den halben Tachowert“,
empfiehlt Frisch. Überholmanöver sollten aufgrund der schlechteren
Beschleunigung gut abgewogen werden.
Vor dem Start steht das Kapitel sichere Beladung an. Schweres
Gepäck wird unten und in Achsnähe oder zwischen den Achsen
transportiert. Denn „die richtige Verteilung und Sicherung des
Gepäcks ist entscheidend für die Stabilität des Gefährts“, erläutert
der ÖAMTC-Experte.
Zwtl.: Gründliche Einweisung für eine problemlose Fahrt
Ebenfalls zu den Startvorbereitungen sollte eine gründliche
Einweisung durch den Vermieter gehören. Technische Besonderheiten
wie der sichere Umgang mit der Gasanlage oder das Entleeren der
Kassettentoilette sind gerade für Neulinge wichtig zu erfahren. Bei
einem Rundgang um das rollende Feriendomizil sollten alle Vorschäden
protokolliert werden.
Doch noch bevor man zu einem Vermieter aufbricht, sollte man die
eigene Fahrerlaubnis prüfen. „Personen, die einen Führerschein
Klasse 3 vor 1999 erworben haben, dürfen nahezu jeden Caravan ziehen
beziehungsweise jedes Reisemobil lenken“, erläutert der auf
Verkehrsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Michael Winter die
rechtlichen Voraussetzungen für eine Reise mit Camper oder Caravan.
Wohnmobile mit bis zu 7,5 Tonnen und Anhängerkombinationen von bis
zu 18,75 Tonnen seien für sie kein Problem.
„Doch Vorsicht, eine Berechtigung ersetzt nicht die Praxis“,
warnt Winter. „Anders sieht es bei allen aus, die einen Führerschein
der Klasse B nach 1999 gemacht haben.“ Hier gebe es eine
Beschränkung der Gesamtmasse auf 3,5 Tonnen. Zahlreiche komfortable
und großzügig ausgestattete Reisemobile dürften jedoch bereits mit
einem Führerschein der Klasse B gefahren werden.
dapd.djn/T2012092403351/nom/K2120/mwa
(Stuttgart)