Die Riester-Rente hat einen tiefen Fall hinter
sich: Sie wurde vom Lieblingskind der Geldanlage zum Stiefkind, 2012
wurde ein Drittel weniger Verträge abgeschlossen als im Vorjahr.
Viele bestehende Policen werden und wurden zudem gekündigt oder
beitragsfrei gestellt, weil die vermeintlich schlechte Rendite und
die hohen Kosten die Sparer verärgern und verunsichern.

Berlin (dapd). Die Riester-Rente hat einen tiefen Fall hinter
sich: Sie wurde vom Lieblingskind der Geldanlage zum Stiefkind, 2012
wurde ein Drittel weniger Verträge abgeschlossen als im Vorjahr.
Viele bestehende Policen werden und wurden zudem gekündigt oder
beitragsfrei gestellt, weil die vermeintlich schlechte Rendite und
die hohen Kosten die Sparer verärgern und verunsichern.

Tatsächlich sind vor allem Riester-Rentenversicherungen alles
andere als Rendite-Bringer. Wer als heute 30-jähriger Single in
seinen Vertrag 162 Euro monatlich einzahlt, bekommt jährlich 154
Euro Zulage und nach 35 Jahren eine Rente von 325 Euro garantiert.
Werden die 162 Euro stattdessen zu drei Prozent angelegt, ist mit 65
Jahren vor Steuern eine Summe von 120.000 Euro aufgelaufen. Damit
lässt sich leicht eine Rente von 325 Euro über mehr als zwei
Jahrzehnte finanzieren.

Zwtl.: Alle Riester-Modelle beachten

Andere Riester-Sparformen sind allerdings deutlich attraktiver.
Beispiel Banksparplan: Zahlt der Sparer aus dem genannten Beispiel
sein Geld hier mit zwei Prozent Zins ein, werden daraus und den
Zulagen immerhin 106.000 Euro, die für das Alter als Rente genutzt
werden können – und davon stehen 30.000 Euro sofort zur freien
Verwendung zur Verfügung.

Insgesamt dürfte die Rente aus den 106.000 Euro deutlich über der
garantierten Rente aus einer Versicherung liegen. Und steigen die
Zinsen im Lauf der 30 Jahre, wächst auch die Rendite der
Riester-Banksparpläne, die variabel verzinst werden.

Zudem wird die Rendite weiter hoch getrieben, je höher Zulagen
und Steuervorteile ausfallen. Ein Familienvater mit zwei Kindern
bekommt 524 Euro an Zulagen im Jahr. Zahlt er den Höchstbetrag von
2.100 Euro ein, muss er also nur 131 Euro im Monat selbst berappen.
Damit kommt er im oberen Beispiel trotzdem auf ein Guthaben von
106.000 Euro. Das entspricht einer Rendite von 1,5 Prozent allein
durch die Zulagen.

Die Sache hat allerdings einen Haken: Anders als bei den
Riester-Rentenversicherungen bieten Banksparpläne keine garantierte
Rente im Alter. Es wird immer nur das Kapital verrentet, das auch
angespart wurde.

Zwtl.: Chancen und Sicherheit durch Fondssparpläne

Dasselbe gilt für Riester-Fondssparpläne. Auch diese zahlen am
Ende die Rente nur aus den angesammelten Erträgen. Allerdings
besteht keine Gefahr, am Ende weniger zu bekommen, als in den
Spartopf geflossen ist.

Ein Riester-Vertrag kann zum Ende nämlich nicht im Minus stehen.
Die Anbieter sind verpflichtet, zu Rentenbeginn die eingezahlten
Beiträge und die gewährten Zulagen auf dem Konto bereitzustellen. So
lassen sich Börsenchancen ohne Verlustrisiken nutzen.

dapd.djn/T2013010801455/ome/K2120/rad

(Berlin)