Spielende, lärmende oder tobende Kinder: Was
einige als Ruhestörung empfinden, kann für Anleger eine Chance sein.
Denn in Deutschland fehlen mehrere Hunderttausend Kita-Plätze. Die
werden wohl weder der Staat noch private Anbieter bis 1. August
schaffen können. Dann aber haben alle Kinder ab drei Jahren einen
Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

Berlin (dapd). Spielende, lärmende oder tobende Kinder: Was
einige als Ruhestörung empfinden, kann für Anleger eine Chance sein.
Denn in Deutschland fehlen mehrere Hunderttausend Kita-Plätze. Die
werden wohl weder der Staat noch private Anbieter bis 1. August
schaffen können. Dann aber haben alle Kinder ab drei Jahren einen
Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.

Anleger können von diesem Missstand profitieren, wenn sie in
Fonds investieren, die ihr Geld in die Schaffung von Kindergärten
stecken. Dabei geht es bei den Kita-Fonds nicht darum, dass Anleger
selbst die finanziellen Mittel zum Betrieb einer Kita bereitstellen.
Vielmehr geben sie Geld für die Immobilien, in denen dann
Kindertagesstätten betrieben werden können. Diese werden über die
Fonds gekauft und den Kita-Betreibern zur Verfügung gestellt.

„Kita-Fonds funktionieren rechtlich und gesellschaftlich wie
klassische geschlossene Immobilienfonds, der Mieter wäre in diesem
Fall der Träger der Kita“, erklärt Eric Romba, Sprecher und
Hauptgeschäftsführer des Verbands Geschlossene Fonds (VGF).

Nachdem es Kita-Fonds bisher vor allem für institutionelle
Anleger gab, steht das in Frankfurt am Main ansässige Emissionshaus
Habona Invest jetzt davor, einen Kita-Fonds für Privatanleger
aufzulegen. Geplant ist ein Volumen von rund 30 Millionen Euro, mit
dem in 10 bis 15 Objekte investiert werden soll.

Die Kita-Fonds stellen den Anlegern eine jährliche Rendite von
rund sechs bis sieben Prozent in Aussicht. Die erwirtschaften sie
einerseits durch die Vermietung der Immobilien an die Träger und zum
anderen durch den Wiederverkauf der Immobilien am Ende der Laufzeit.

Zwtl.: Risiken nicht ausblenden

Kinder gehen immer – das mögen viele potenzielle Interessenten
denken, wenn sie in einen Kita-Fonds investieren wollen. Trotzdem
sollten sie die Anlage kritisch betrachten. „Immobilieninvestments
unterliegen in der Regel zwei Hauptrisiken“, erklärt Markus Oberg
vom Vermögensberater Eck & Oberg. Zum einen ist dies die Bonität des
Mieters – also dass er seine Miete zahlen kann – und zum anderen der
Wiederverkaufserlös am Ende der Laufzeit.

Hinsichtlich der Mieteinnahmen scheinen die Anleger bei
Kita-Fonds auf der sicheren Seite: Staatliche Stellen oder
öffentliche Träger gelten als vergleichsweise sichere Mieter. Bei
einem möglichen Verkauf sieht es dagegen anders aus, wie Oberg sagt.
„Bei Kita-Fonds liegt das Hauptrisiko bei der Veräußerung des
Gebäudes am Ende der Laufzeit. Die Drittverwendung ist oft nicht
gegeben.“ Wenn der Mieter auszieht, könne ein anderer Mieter oft
nichts mit dem Gebäude anfangen, ohne es abzureißen oder aufwendig
umzubauen.

Insgesamt hören sich die Modelle der Kita-Fonds vielversprechend
an – dennoch sind sie nicht für jeden Anlegertyp geeignet.
„Grundsätzlich sind geschlossene Fonds für Anleger geeignet, die
ihre persönlichen Risiken bereits abgesichert haben, über
ausreichend Liquidität verfügen und bereits ein breit gestreutes
Portfolio von Investments mit unterschiedlichen Laufzeiten und
Risiken haben“, empfiehlt Romba. Außerdem müssen sich Anleger, die
sich für Kita-Fonds interessieren, auch darüber klar sein, dass das
Kapital langfristig gebunden ist.

Denn anders als bei offenen Fonds werden die Anteile weder an der
Börse gehandelt, noch können sie an die Fondsgesellschaft
zurückgegeben werden. Der Anleger müsste daher selbst einen Käufer
für seine Anteile suchen, falls er vor Ende der Laufzeit aussteigen
will.

dapd.djn/T2013022601197/ome/K2120/rad

(Berlin)