Oldenburg (dapd). Wer ein Musikinstrument spielt, läuft weniger Gefahr, im Alter an Demenz zu erkranken. "Das Erlernen eines Instruments in der Kindheit hat über das ganze Leben einen schützenden Effekt für das Gehirn", sagt Gunter Kreutz, Professor für Systematische Musikwissenschaften in Oldenburg. Erforscht sei auch, dass Tanzen sich ähnlich mildernd auf das Demenzrisiko auswirke, sagt er.
Musizieren verändere die Hirnstruktur und könne dabei helfen, auch ältere Menschen geistig, körperlich und sozial zu mobilisieren, sagt Gunter Kreutz. Schon Solisten, die im eigenen Wohnzimmer nur für sich spielen, regten geistige und emotionale Fähigkeiten an. Orchestermusiker oder Chorsänger profitierten zudem von den sozialen Kontakten in der Gruppe, sagt der Experte.
"Musikalische Fähigkeiten wieder zu beleben, geht auch nach langjähriger Pause sehr schnell", sagt Gunter Kreutz. Er rät Senioren dazu, ihre Erfolgserwartungen altersgemäß anzupassen. Oft könnten Menschen mit größerer Lebenserfahrung bewusster an Musik herangehen und sich alte Stücke neu erschließen. "Man weiß nie, was bei einem Stück herauskommt – das ist die größte Motivation bei der Musik. Da ist es egal, ob ich 20 bin oder 80", sagt der Wissenschaftler.
dapd