Egal, ob Versicherungen, Festgeld oder Sparbriefe:
Die Zinsen bei festverzinslichen Geldanlagen sind derzeit zum
Heulen. Was aber ist die Alternative, wenn ein fester Zins gesucht
wird? Eine Möglichkeit sind private Kreditplattplattformen – wie
Smava oder Auxmoney.
Berlin (dapd). Egal, ob Versicherungen, Festgeld oder Sparbriefe:
Die Zinsen bei festverzinslichen Geldanlagen sind derzeit zum
Heulen. Was aber ist die Alternative, wenn ein fester Zins gesucht
wird? Eine Möglichkeit sind private Kreditplattplattformen – wie
Smava oder Auxmoney. Wer einen Kredit sucht, bei den Banken aber
abblitzt oder keine guten Konditionen bekommt, der nutzt die
Plattformen, um seinen Kreditwunsch erfüllt zu bekommen.
Auf der anderen Seite stehen Kleinanleger. Die überlassen dem
Kreditnehmer für einen festgelegten Zeitraum einen bestimmten Betrag
und erhalten im Gegenzug eine vorab vereinbarte Festverzinsung.
„Grundsätzlich ähnelt diese Form der Anlage am ehesten der Anleihe,
da dieser ebenfalls eine Art Kreditvereinbarung mit fixem Zins und
fester Laufzeit zugrunde liegt“, erklärt Jürgen Kurz von der
Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).
Zunächst muss sich der Anleger dafür bei einer der Plattformen
registrieren. Hat er danach ein Kreditprojekt gefunden, das
hinsichtlich Laufzeit, Bonitätsbewertung und Verzinsung seinen
Vorstellungen entspricht, kann er ein verbindliches Angebot abgeben.
Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, dass der einzelne
Anleger die gesamte Kreditsumme erbringt. Er kann auch nur einen
Teil investieren. Der Mindestanlagebetrag liegt dabei im Fall von
Auxmoney lediglich bei 50 Euro, bei Smava sind es 250 Euro.
Der Rest muss dann von anderen Anlegern abgedeckt werden. Sollten
sich nicht genug Interessenten finden, um die gesamte Kreditsumme zu
finanzieren, wird die Anlage nicht realisiert. Dann fallen auch
keine Gebühren für den Anleger an.
Kommt der Kredit zustande, zahlt der Anleger von seiner
Anlagesumme bei Smava 1,35 Prozent und bei Auymoney 1,0 Prozent. Die
Rückzahlung des Kredits an den Anleger erfolgt dann in
gleichbleibenden monatlichen Raten, die sich aus dem Zins- und
Tilgungsanteil zusammensetzen.
Im Hintergrund ist übrigens bei allen privaten Kreditplattformen
immer ein Bankinstitut tätig, das die Abwicklung übernimmt. Aus
rechtlichen Gründen ist das in Deutschland bei Kreditgeschäften
vorgeschrieben.
Zwtl.: Kein risikoloses Geschäft
Im Gegensatz zu komplexen Anlagekonstrukten wie Zertifikaten
wirkt die Geldanlage bei privaten Kreditplattformen zunächst einmal
ähnlich einfach wie eine Tages- oder Festgeldanlage. Doch sollten
sich Anleger nicht blenden lassen: Denn die Geldanlage bei privaten
Kreditplattformen ist mit nicht zu unterschätzenden Gefahren
verbunden.
„Das Risiko ist der Totalausfall wegen Zahlungsunfähigkeit des
Kreditnehmers oder der Ausfall einzelner Zinszahlungen wegen
Zahlungsschwierigkeiten des Kreditnehmers“, sagt Anlegerschützer
Kurz. Aus diesem Grund rät auch Daniel Bauer von der
Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK): „Wichtig ist, dass die
Bonität der Schuldner zweifelsfrei geprüft wird.“ Hierfür stehen dem
Anleger verschiedene Bonitätsbewertungen von Wirtschaftsauskunfteien
wie Schufa oder Creditreform zur Verfügung.
Neben dem Risiko ist natürlich die Rendite ein entscheidendes
Kriterium. Auf privaten Kreditplattformen hängt die von der Höhe des
jeweiligen Kreditzinses ab. Den legt der hier Kreditsuchende
grundsätzlich selbst fest. Um überhaupt Kreditgeber finden zu
können, müssen Kreditsuchende aber einen attraktiven Zins bieten,
damit ihr Projekt überhaupt eine Chance hat, realisiert zu werden.
„Klar ist, dass die Zinsen in der Regel deutlich über dem liegen,
was etwa im Sparbereich zu erzielen ist. Allerdings liegt auch das
Risiko entsprechend höher“, erklärt Experte Kurz. Wer also nach
Anlagealterativen sucht, wird auf den Kreditplattformen fündig und
erzielt gute Renditen – aber hat eben auch mehr Risiko.
dapd.djn/T2013012901188/ome/K2120/rad
(Berlin)