Nach dem Winterurlaub oder wenn sich die Minusgrade
verzogen haben, heißt es, das Auto wieder auf Vordermann zu bringen.
Um die äußeren Spuren von Schmutz, Schnee oder Salz zu tilgen,
nutzen die meisten Autobesitzer erfahrungsgemäß die Dienste einer
Waschanlage.

Köln (dapd). Nach dem Winterurlaub oder wenn sich die Minusgrade
verzogen haben, heißt es, das Auto wieder auf Vordermann zu bringen.
Um die äußeren Spuren von Schmutz, Schnee oder Salz zu tilgen,
nutzen die meisten Autobesitzer erfahrungsgemäß die Dienste einer
Waschanlage. Zu Recht, sagt Hans-Ulrich Sander, Autofachmann beim
TÜV Rheinland in Köln: „Der wichtigste Vorteil von Waschstraßen ist
ihr geschlossener Wasserkreislauf. So wird die Umwelt nicht durch
Putzmittel belastet.“

Außerdem könne bei der Handwäsche vor der Haustür der Lack
beschädigt werden, da sich in Schwämmen und Bürsten oft kleine
Steinchen festsetzten, sagt Sander. Auch sei die private Autowäsche
vielfach sogar verboten oder in örtlichen Wasserhaushalts-Gesetzen
strikt reglementiert.

Durchaus in Eigenregie können Autobesitzer die Innenreinigung
ihres Fahrzeugs vornehmen. Bevor man zur Tat schreitet, sollten
einige Utensilien griffbereit in Stellung gebracht werden.
„Staubsauger, Glasreiniger, Polsterschaum, eventuell
Lederpflegeschaum, Kunststoffpflegemittel, Fleckenwasser, ein
Schwamm, Bürsten – Zahnbürste für kleine Ecken und Winkel sowie ein
Mikrofasertuch“, empfiehlt Philip Puls vom TÜV Süd.

Staubsauger an Waschanlagen hätten zwar oftmals die bessere
Saugkraft, Hausgeräte böten indes verschiedene Düsen, gibt der
Experte zu bedenken und legt zwei Tipps zur Putzaktion nach: Wer
Tierhaaren mit Wasser zu Leibe rücke, erreiche lediglich, dass die
Haare ins Polster einziehen. Hier helfen erfahrungsgemäß nur
Flusenbürsten, ein starker Staubsauger und eine Bürste. Den Kaugummi
im Polster oder auf dem Teppich bekämpft man zunächst mit einem
Kältespray, bevor man ihn vorsichtig aus den Fasern bricht.

Zwtl.: Haushaltsreiniger sind tabu

Haben Polsterungen oder Sitzbezüge etwas abbekommen, rät Thomas
Stix vom österreichischen Autoclub ÖAMTC „zu einem Blick in die
Bedienungsanleitung“. Je nach Material stünden verschiedene Produkte
für die Reinigung zur Wahl.

Um Kunststoffteile auf Hochglanz zu polieren oder matte
Oberflächen aufzufrischen, bietet der Handel unzählige Mittel und
Sprays an. Für welches man sich entscheidet, ist nicht allein eine
Frage des Geschmacks und des Preises. „Es empfiehlt sich, zu
Markenprodukten zu greifen“, sagt Philip Puls von TÜV Süd.

„Auf Glanzsprays sollte man besser verzichten, denn die machen
Flächen rutschig. Am Lenkrad oder an den Pedalen kann das sogar
fatale Folgen haben“, mahnt ÖAMTC-Mitarbeiter Stix. Bei der Pflege
der Instrumententafel und den Oberflächen der Airbagmodule dürften
keine lösungsmittelhaltigen Reiniger verwendet werden, weil sie das
Material und die Sollbruchstellen des Airbags angreifen, porös
machen und irreparabel beschädigen können.

TÜV-Experte Puls ergänzt: „Grundsätzlich gilt, Haushalts- oder
Geschirrspülmittel sind bei der Fahrzeuginnenreinigung absolut
tabu.“ Bei der Reinigung des Innenraums sollte der Kofferraum nicht
vergessen werden. „Gerade hier und insbesondere in der
Reserveradmulde sammeln sich schnell Schmutz und oft auch
Feuchtigkeit“, schildert Puls seine Beobachtungen.

Zwtl.: Leder braucht mehr Pflege

Etwas aufwendig ist die Pflege eines Lederinterieurs. Zunächst
sollten sämtliche Lederteile sorgfältig abgebürstet oder mit dem
Staubsauger abgesaugt werden, legen die Fachleute den Selbstputzern
ans Herz. Denn grober Staub und Schmutzpartikel in Poren, Falten und
Nähten können scheuern und die Oberfläche des Leders beschädigen.

Für die regelmäßige Säuberung des Leders reiche ein leicht
angefeuchteter Baumwoll- oder Wolllappen. Unter allen Umständen
sollte aber, um Wasserflecken zu vermeiden, großflächig gearbeitet
werden. Auch dürfe sich in den Nähten kein Wasser sammeln und das
Leder nicht durchfeuchtet werden.

„Spezialreiniger wie Lederpflegeschaum sind erst bei starken
Verschmutzungen oder etwa alle sechs Monate nötig“, sagt
TÜV-Mitarbeiter Sander. Wer nach der Putzaktion noch mit einer
Lederlotion arbeiten wolle, müsse zuvor das Leder unbedingt trocken
reiben. Für klare Sicht werden schließlich die Scheiben mit
Fensterreiniger von Schmutzbelägen befreit.

dapd.djn/T2013012800276/nom/K2120/mwa

(Köln)