Hamburg (dapd). Die Preisangaben von Internet-Reiseanbietern sind mit Vorsicht zu genießen: Bei Online-Buchungen verteuere sich ein anfangs vermeintlich günstiges Angebot häufig während des Bestellvorgangs, berichtet die Fachzeitschrift "Computerbild" in ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 14/2012). Bei einem Test von 133 Reisen bei 5 großen Internet-Reiseanbieter sei in 106 Fällen die Reise am Schluss teurer gewesen als zunächst angeboten.
Um den Preis zu erhöhen, nutzten viele Anbieter eine eigentlich mittlerweile verbotene Methode: So seien bei zwei Testkandidaten Reiseversicherungen im Buchungsformular automatisch ausgewählt, aber nicht im Angebotspreis enthalten gewesen. "Computerbild" zufolge ende bei einem Anbieter der vorab eingestellte "Reiseschutz" zudem nicht automatisch, sondern laufe für 118 Euro jährlich weiter, bis der Kunde kündigt. Ärgerlich seien auch Extra-Gebühren für die Bezahlung per Kreditkarte. So verlangten alle Anbieter dafür einen Aufschlag von pauschal 15 Euro oder zusätzlich 0,6 bis 1 Prozent des Reisepreises, berichtet die Fachzeitschrift. Bei einem Anbieter kosteten sogar einfache Überweisungen drei Euro zusätzlich.
Nicht zur Buchung verleiten lassen
Im Test beobachteten die "Computerbild"-Experten zudem immer wieder, dass die Preise im Laufe des Bestellvorgangs stiegen. In einem Fall habe sich ein Algarve-Urlaub von 803 Euro auf 998 Euro verteuert. Auch bei Online-Hinweisen wie "Achtung – begrenztes Angebot! Zu ihrer Sicherheit bitte schnell buchen" sollten sich die User nicht vorschnell zu einer Buchung verleiten lassen, empfiehlt "Computerbild".
In der Gesamtbewertung schnitt der Anbieter "Opodo" am schlechtesten ab. Je nach Ferientrip sei der Reisepreis am Ende zwischen 4 und 57 Prozent teuer gewesen als das Anfangsangebot. Mit 627 Euro habe der Anbieter "Ab-in-den-Urlaub" die höchste Preissteigerung für eine einzelne Reise verlangt. Preisstabilität bot dagegen der Anbieter "Lastminute": Hier sei auf Tricks bei den Reiseversicherung verzichtet worden, berichtet "Computerbild". Zudem habe der Anbieter bei 12 von 29 Angeboten die Preise nicht nachträglich erhöht.
dapd