Nach dem Rückruf von Adventskalendern
wegen Spuren von Mineralöl in der Schokolade greift die
Verbraucherorganisation Foodwatch das
Bundesverbraucherschutzministerium an. Die Behörde habe nicht
angemessen auf die Ergebnisse ihrer eigenen Studie reagiert, wonach
Verpackungen aus Altpapier eine große Zahl verschiedener Stoffe an
Lebensmittel abgeben können.

Frankfurt/Berlin (dapd). Nach dem Rückruf von Adventskalendern
wegen Spuren von Mineralöl in der Schokolade greift die
Verbraucherorganisation Foodwatch das
Bundesverbraucherschutzministerium an. Die Behörde habe nicht
angemessen auf die Ergebnisse ihrer eigenen Studie reagiert, wonach
Verpackungen aus Altpapier eine große Zahl verschiedener Stoffe an
Lebensmittel abgeben können. Die Studie steht seit längerem im Netz,
wurde aber erst am Montag von Foodwatch einer breiteren
Öffentlichkeit bekanntgemacht.

Foodwatch kritisierte, dass das Ministerium unzureichend auf die
Schlussfolgerung der Studie reagiert habe, wonach die Einführung
einer Barriereschicht für Kartonverpackungen unverzichtbar ist. Das
Ministerium wehrte sich gegen diesen Vorwurf: Die Regierung habe
bereits zwei Verordnungsänderungen auf den Weg gebracht. Außerdem
sei das Bundesinstitut für Risikobewertung damit beauftragt worden,
eine Methode zum Nachweis von Mineralölverbindungen zu entwickeln.

In der Studie identifizierten Wissenschaftler 250 Stoffe, die von
Verpackungskartons in die darin enthaltenen Lebensmittel übergehen
können. Darunter könnten auch solche sein, die im Verdacht stehen,
Krebs zu verursachen. Die Stoffe stammen vor allem aus der
Druckfarbe auf dem Papier, das wiederverwertet wird.

(Die Studie des Verbraucherministeriums:
http://url.dapd.de/RgvEiJ )

dapd.djn/T2012120301978/ph/mwa

(Frankfurt/Berlin)