Kaum jemand kauft ein Auto, nur weil der Verkäufer
sagt, es sei gut. Jeder Interessent würde sich wohl vorher
informieren und sich eine eigene Meinung bilden. Er würde die Vor-
und Nachteile abwägen, mit Freunden sprechen und die Angebote der
Konkurrenz prüfen.

Berlin (dapd). Kaum jemand kauft ein Auto, nur weil der Verkäufer
sagt, es sei gut. Jeder Interessent würde sich wohl vorher
informieren und sich eine eigene Meinung bilden. Er würde die Vor-
und Nachteile abwägen, mit Freunden sprechen und die Angebote der
Konkurrenz prüfen.

Geht es aber um die Geldanlage, verlassen sich viele Sparer
allein auf die Empfehlung ihrer Bank. Nur selten ist die
Anlageentscheidung Ergebnis eines Prozesses, der auf fundierten
Fakten beruht. Wer aber wirklich etwas aus seinem Geld machen will,
sollte das ändern und sich die Informationen besorgen, die er
braucht, um wirklich eine informierte Entscheidung zu treffen.

Sparer sollten dafür zunächst Argumente für die angepeilte
Geldanlage finden – wer investieren will, muss Gründe dafür haben.
So macht es etwa keinen Sinn, Aktien zu kaufen, wenn der Anleger
nichts über das Unternehmen weiß. Und es ist verschwendetes Geld, in
Fonds oder Zertifikate zu investieren, über deren Strategie nichts
bekannt ist.

Zwtl.: Alles in Erfahrung bringen

Alles dreht sich also um die Fragen, was den Reiz einer Firma
ausmacht oder welche Ideen und Produkte in den kommenden Jahren die
gewünschte Rendite erwirtschaften können. Es lohnt auch ein Blick
auf die hervorstechenden Eigenschaften des Managements.

Auch Fonds und andere Wertpapiere sollten immer genau geprüft
werden: Entscheidend ist hier, welche Strategie der Fondsmanager
verfolgt, welche Erfolge und Qualifikationen er vorweisen kann und
welche Strategie ein Zertifikat für die Anleger zu einem guten Kauf
macht. Als Faustregel gilt: Gibt es nicht mindestens fünf Gründe für
genau diese Geldanlage, dann ist sie ihr Geld nicht wert.

Zwtl.: Pro und Kontra abwägen

Zugleich sollten sich Anleger überlegen, was gegen das
Unternehmen, den Fonds oder das Zertifikat spricht. Es können noch
so viele Gründe für eine Geldanlage sprechen – ein gewichtiger
Kontrapunkt reicht, um die Finger davon zu lassen.

Die Gründe, die gegen eine Anlage sprechen, müssen dabei nicht
immer etwas mit dem Investment an sich zu tun haben: So ist eine
Frage, was etwa eine spekulative Biotech-Aktie bringt, wenn bereits
zwei solche Titel im Depot liegen. Niemand sollte sich also von
Investments beeindrucken lassen, die nicht zur eigenen Strategie
passen.

Wer alles über eine Geldanlage in Erfahrung gebracht hat, ist
davon vielleicht überzeugt. Trotzdem sollten Anleger diese
Überzeugung ruhig noch einmal auf die Probe stellen und für sich
selbst oder vor einem Freund einen Vortrag mit den Vorteilen halten.
Die eine oder andere Nachfrage kann hilfreich sein, um
Fehlentscheidungen wirklich auszuschließen.

dapd.djn/T2012100901028/ome/K2120/rad

(Berlin)