Die Versicherungsbranche hat es nicht leicht:
Der Kampf um neue Kunden ist hart, ihr Geld sitzt nicht mehr so
locker in der Tasche wie zu Zeiten von
Werbefernsehen-Versicherungsvertreter Herrn Kaiser und Co. Die
Folge: Die Vertreter arbeiten ruppiger.

Elmshorn (dapd). Die Versicherungsbranche hat es nicht leicht:
Der Kampf um neue Kunden ist hart, ihr Geld sitzt nicht mehr so
locker in der Tasche wie zu Zeiten von
Werbefernsehen-Versicherungsvertreter Herrn Kaiser und Co. Die
Folge: Die Vertreter arbeiten ruppiger.

Das kann zulasten der Verbraucher gehen. Das gilt allerdings
nicht für jeden Versicherungsvertreter. Es gibt ehrliche und seriöse
Vertreter, die ein Interesse daran haben, die Kunden gut zu beraten.
Aber auch in dieser Branche gibt es eben schwarze Schafe. Und wenn
das Vertreter-Latein ausgepackt wird, dann versteckt sich schnell
hinter manch wohlklingender Formulierung in Wirklichkeit ein
Stolperstein.

Zwtl.: „Der Schutz kostet Sie nur 50 Cent am Tag“

Gerne rechnen Vertreter (und auch die Versicherungen in der
Werbung) die Policenpreise auf die Kosten pro Tag herunter.
Versicherungen sind dann schon für 50 Cent am Tag zu haben. Diese
Vergleiche sind bei genauem Hinsehen witzlos: Die „Tagespreise“
sagen absolut nichts darüber aus, ob die Versicherung an sich
sinnvoll und wirklich günstig ist. Erst einmal sollten Verbraucher
hinterfragen, ob der Schutz überhaupt sinnvoll ist, und dann Prämien
und Leistungen vergleichen. Generell gilt: Sinnvollen Schutz gibt es
nicht zum Schnäppchenpreis.

Zwtl.: „Das Angebot gilt nur heute“

Die Prämien für Versicherungsverträge sind langfristig
kalkuliert. Sie basieren auf statistischen Werten, beispielsweise
auf der durchschnittlichen Lebenserwartung bei Lebensversicherungen.
Sie sind keine Tagespreise, wie manche Vertreter den Kunden gerne
vorgaukeln. Argumentiert der Vertreter so, sollte man sich einen
neuen suchen.

Zwtl.: „Ich mache eine kostenlose Versicherungsanalyse“

Gerne bieten Vertreter auch an, eine kostenlose
Versicherungsanalyse zu machen. Das ist ungefähr so sinnvoll, wie
das Finanzamt nach Steuertricks zu fragen. Der Grund: Ein
klassischer Versicherungsvertreter oder Makler lebt nicht davon,
Kunden zu beraten und eine Analyse zu erstellen. Er verdient an den
Provisionen, die der Vertrag bringt. Wie objektiv kann eine solche
Analyse sein? Wirklich objektiv kann eine Beratung daher nur bei
unabhängigen Versicherungsberatern ohne Konzern im Hintergrund sein.
Diese verdienen nämlich nicht an den Provisionen, sondern an den
Gebühren, die die Kunden für die Beratung zahlen.

Zwtl.: „Das können Sie mir glauben“

Glauben kann man vieles, mit Fakten absichern sollte man sich
schon. Daher gilt die Devise: Beratungsgespräche niemals alleine
führen, immer einen Zeugen mitnehmen. Ein seriöser
Versicherungsfachmann – und davon gibt es genug – wird nichts
dagegen haben. Verbraucher sollten sich zudem alle wichtigen Fragen
schriftlich beantworten lassen. Was ist wichtig, welche Punkte sind
unklar, was an den Versicherungsbedingungen passt nicht? Antworten
auf diese Fragen sollten in keiner Beratung fehlen. Denn nur wenn
Verbraucher sich gründlich informieren, bekommen sie den
Versicherungsschutz, den sie brauchen und den sie wirklich haben
wollen.

Zwtl.: „Die Rendite liegt weit über dem Durchschnitt der Branche“

Behauptet der Vertreter das, sollte man sich diese Aussage und
die genaue Höhe der Rendite gleich schriftlich bestätigen lassen.
Denn nur dann ergibt sich später auch ein rechtlich begründeter
Anspruch daraus. Der Vertreter will das nicht? Dann Finger weg vom
Abschluss. Denn solche unseriösen „Luft-Versprechen“ sind nichts als
Werbung – und schlechte dazu.

dapd.djn/T2012101002829/ome/K2120/mhs

(Elmshorn)