(dapd). Beige, schwarz, grau vom Mantelkragen bis zur Schuhspitze – in diesem Look wähnen sich viele Senioren auf der stilistisch sicheren Seite. Viel falsch machen könne man damit tatsächlich nicht, sagt die Stylistin und Designerin Uta Todenhöfer. Doch verpassten viele Ältere die Chance, sich selbst modisch zur Geltung zu bringen.

Verbindliche Stilregeln für die Dame oder den Herrn ab 60 gebe es heute nicht mehr, sagt Uta Todenhöfer, die auch im deutschen Knigge-Rat mitwirkt. "Es kommt darauf an, den persönlichen Typ zu unterstreichen", sagt sie. Als Wegweiser zum individuellen Stil empfiehlt sie drei Fragen: "Wer bin ich? Dabei geht es darum, herauszufinden, was zu mir und meiner Rolle passt", sagt die Stylistin. Die zweite Frage – "Wo bin ich?" – bringt die gesellschaftliche Komponente ins Spiel. Beim Grillabend in der Nachbarschaft werde eine andere Garderobe erwartet als bei der Taufe des Enkelkindes, sagt Uta Todenhöfer. "Die dritte Frage ist: Wie möchte ich wirken?" Auch in fortgeschrittenen Lebensalter seien auffällige Stücke erlaubt – wenn sie bewusst eingesetzt werden.

Welche Farben, welche Schnitte – "das ist alles sehr individuell", sagt Uta Todenhöfer. "Der Schnitt sollte zur Figur passen, die Farben zum persönlichen Typ." Zu grauem Haar sähen kräftige Farben besonders gut aus, sagt die Stylistin, schwarz dagegen wirke oft hart. Bei hochwertigen Stoffen sei jedoch auch das kein Tabu: "Wenn ich mir eine ältere Frau mit markantem Gesicht und ganz kurzen grauen Haaren vorstelle – die sähe auch in Schwarz ganz toll aus."

Für ein gutes Händchen beim Shopping empfiehlt Uta Todenhöfer eine Mischung aus Einkaufen nach Plan und Ausprobieren. "Am besten legen Sie sich eine Liste in den Kleiderschrank, auf der Sie notieren, was zu welchem Outfit fehlt", sagt sie. Zudem böten die Geschäfte viel Inspiration, es einmal mit einer neuen Farbe, einem modernen Schnitt zu versuchen. Es muss ja nicht immer der Mantel in Beige sein.

dapd