Bienen sind Bindeglieder zwischen Tier- und Pflanzenwelt. Sie sind sympathische Schlüsselwesen und unverzichtbare Bestäuber unserer Wild- und Kulturpflanzen. Und sie sind bedroht. An ihnen kann man den Menschen die Dramatik des Rückgangs von biologischer Vielfalt ganz plastisch vor Augen führen.
Bienen bzw. Wildbienen sind wichtige Tiere in unserem Ökosystem. Würde es diese kleinen Tiere nicht geben, wären etwa zwei Drittel der Nahrungsmittel auf der Welt mit ihnen verschwunden.
Ohne Bienen wären die Obst- und Gemüseregale in unseren Supermärkten wie leergefegt. Egal ob Äpfel und Erdbeeren, Kürbisse, Tomaten oder Avocados – 80 Prozent der Pflanzen, die uns mit Nahrungsmitteln versorgen, sind auf die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten angewiesen.
Aufgrund wichtiger Aufgaben, die die Biene übernimmt, ist das Interesse am Schutz der Hautflügler so groß. Neben der Honigproduktion bestäuben Wildbienen die Pflanzen, damit diese Früchte produzieren können. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schätzt, dass der monetäre Wert der Bestäuberleistung von Insekten in Europa bei rund 14,2 Milliarden pro Jahr liegt.
Wieso sind Bienen bedroht?
Insgesamt gibt es über 560 verschiedene Wildbienenarten in Deutschland. Dazu zählen beispielsweise auch die Hummel oder Wespen. Etwa die Hälfte der Arten steht inzwischen auf der Roten Liste der Bienen Deutschlands.
Die Lebensräume der Insekten gehen stark zurück und so finden sie immer weniger Nahrung und Nistmöglichkeiten. Die industrielle Landwirtschaft wächst immer weiter und mit ihr auch der Einsatz von schädlichen Pestiziden, die das Leben und die Nahrung der Bienen gefährden. Zusätzlich leidet die heimische Wildbiene an der Zerstörung wichtiger Lebensräume. Ein weiterer Grund ist der fehlende Nachwuchs im Imkergewerbe.
Zahl der Bienenvölker hat sich halbiert
Der Deutsche Imkerbund schätzt, dass sich die Zahl der Bienenvölker von 2,5 Millionen (im Jahr 1952) nun auf 1,4 Millionen reduziert hat. Aus diesem Grund stehen Wildbienen bzw. Bienen unter Naturschutz.
Die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) benennt Bienen als besonders geschützte Arten. Aus diesem Grund dürfen sie beispielsweise nicht in der Natur gefangen, beschädigt oder getötet werden. Wer dies tut, muss mit hohen Bußgeldern rechnen, die je nach Bundesland bis zu 50.000 EUR betragen können.
Sollten Sie also zum Beispiel einen Bienenstock im Garten besitzen, den Sie loswerden möchten, dürfen Sie die Tiere nicht selbst umsiedeln. Ein regionaler Imker kann Ihnen hierbei weiterhelfen. Gift gegen Bienen ist selbstverständlich absolut tabu.
Pro Biene
Glücklicherweise gibt es immer mehr Initiativen, die sich dem Schutz der Biene verschrieben haben und mehr Aufmerksamkeit für die Biene, die Stadtnatur und unsere Abhängigkeit von einem funktionierenden Ökosystem schaffen wollen.
Fast jeder kann auf ganz individuelle Weise dazu beitragen, den dramatischen Rückzug der Bienen aufzuhalten.
Werden Sie zum Beispiel Wildbienenpate, stellen Sie ein gutes Wildbienenhotel auf oder schaffen Sie anderweitig Nistmöglichkeiten. Die kann man sich entweder ganz einfach selber bauen oder aber man gewinnt mit etwas Glück das Geld für eine Nistmöglichkeit bei Automaten Freispiele. Platz für derartige Nisthilfen ist selbst auf dem kleinsten Balkon, wenn der Garten am Haus fehlt.
Aber auch ganz einfache Maßnahmen bewahren die Insekten, nicht nur die Biene, vor der drohenden Dezimierung. Befördern Sie zum Beispiel im Haus verirrte Insekten sorgfältig wieder nach draußen, statt den Pantoffel zu benutzen. Als Gegenmaßnahme kann man Insektengitter an den am häufigsten geöffneten Fenstern montieren. Nachts sollte das Licht nur bei geschlossenen Fenstern brennen, während warmweiße LED-Lampen in der Außenbeleuchtung gleich für weniger verirrte Insekten sorgen.
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