Düsseldorf (dapd). Der Friedhof ist heute nicht mehr der einzige Ort, an dem Menschen trauern. Die Trauerkultur habe sich stark verändert, berichtet Ralf-Peter Reimann, Pastor und Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland. Das Internet sei für viele ein wesentlicher Bestandteil ihres realen Lebens, und so sei es naheliegend, auch online um einen verstorbenen Menschen zu trauern.

Im Internet gebe es viele Gedenkseiten, in denen User für einen Verstorbenen eine virtuelle Grabstätte errichten können – beispielsweise mit einem Foto, Musik, Trauerspruch und der Möglichkeit für Besucher, virtuelle Kerzen anzuzünden. So könnten Angehörige und Freunde, die aufgrund der Entfernung nicht zum Friedhof gehen könnten, die Gedenkstätte zumindest im Internet besuchen. Allerdings sollten private Bilder und Daten auch nach dem Tod geschützt werden, betont Reimann. "Wer eine Gedenkseite für einen Verstorbenen erstellt, muss sich fragen, was darf und kann öffentlich gemacht werden."

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