Tagsüber Sonnenschein und über 20 Grad Celsius,
nachts fallen die Temperaturen fast bis zum Gefrierpunkt. Ein
Wechselbad der Gefühle für energiebewusste Verbraucher. Viele fragen
sich, ob sie nun bald die Heizung anstellen sollen oder ob sie noch
eine Weile im Sommerbetrieb laufen kann.
Berlin (dapd). Tagsüber Sonnenschein und über 20 Grad Celsius,
nachts fallen die Temperaturen fast bis zum Gefrierpunkt. Ein
Wechselbad der Gefühle für energiebewusste Verbraucher. Viele fragen
sich, ob sie nun bald die Heizung anstellen sollen oder ob sie noch
eine Weile im Sommerbetrieb laufen kann.
Michael Conradi von der Initiative Wärme plus rät abzuwarten, so
lange es geht. „In Wohn- und Arbeitsräumen sind tagsüber etwa 20
Grad Celsius ausreichend“, meint er. „Wer trotzdem friert, sollte
sich lieber mit einem warmen Pullover oder einer Wolldecke behelfen,
statt gleich die Heizungsanlage einzuschalten.“
Denn die Heizung benötigt einige Zeit, um hochzufahren und die
gewünschte Temperatur zu erreichen. „Wenn man zum Beispiel morgens
im Bad die Heizung andreht, wird es erst richtig warm, wenn man
längst fertig ist mit der Morgentoilette“, sagt Conradi. Das wäre
also verschwendete Energie. Er empfiehlt für die Übergangszeit eine
elektrische Fußbodentemperierung oder ein anderes elektrisches
Direktheizgerät. Das kostet nicht viel, sorgt auf den Punkt für
wohlige Wärme und verbraucht nur in der Phase Strom, in der es
tatsächlich läuft ist. Die zentrale Heizung kann dann ausgeschaltet
oder im Sommerbetrieb bleiben und die Bewohner fühlen sich trotzdem
wohl. „Ein Ersatz für ein Vollheizsystem sind solche Heizgeräte aber
auf keinen Fall“, warnt der Experte. Der Stromverbrauch wäre zu
hoch.
Eine schöne und immer beliebter werdende Alternative zu
elektrischen Zusatzheizungen sind Kaminöfen. Sie erzeugen im
Handumdrehen Wärme und verbreiten selbst an kalten und verregneten
Herbstabenden eine gemütliche Atmosphäre.
Zwtl.: Besonders energiesparend sind Hybridheizungen
Wer eine moderne Heizungsanlage im Keller hat, kann mit dieser
direkt auf schwankende Temperaturen in der Übergangszeit reagieren.
Denn bei den meisten aktuellen Systemen lässt sich die
Vorlauftemperatur entsprechend der Außen- und der
Innenraumtemperaturen programmieren. Bei Sonnenschein und warmen
Außentemperaturen reduziert das Thermostatventil automatisch die
Heizkörpertemperatur. Dabei können verschiedene Raumtemperaturen für
einzelne Zimmer gewählt werden.
Besonders energiesparend sind sogenannte Hybridheizungen, bei
denen Wärme aus Solarkollektoren oder anderen regenerativen
Energiequellen in einen Pufferspeicher eingespeist werden. Dieser
liefert dann die Wärme für Heizung und Warmwasseraufbereitung. Erst
wenn im Wärmespeicher eine bestimmte Temperatur unterschritten wird,
übernimmt der Heizkessel die Wärmeerzeugung. So kann in der
Übergangszeit ein Großteil des Energiebedarfs regenerativ erzeugt
werden, was den Heizölverbrauch bis zu einem Drittel senkt,
informiert das Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik.
Grundsätzlich sollte die Raumtemperatur nicht zu hoch eingestellt
werden. „Das hängt natürlich immer von den individuellen
Bedürfnissen ab“, meint Michael Conradi. „Aber schon ein Grad
weniger reduziert den Energieverbrauch um sechs Prozent. Es lohnt
sich also, es auszuprobieren.“ Allerdings sollte man es nicht
übertreiben. Fallen die Zimmertemperaturen unter 15 Grad Celsius,
droht die Gefahr von Schimmelbildung in den Räumen.
Wichtig ist auch, die Wärme möglichst im Haus zu halten. Dazu
sollten rechtzeitig bei Anbruch der Dunkelheit alle Rollläden und
Jalousien geschlossen werden, damit möglichst wenig Wärme durch die
Fenster entweicht und wenig Kälte von draußen herein kommt.
dapd.djn/T2012091903322/kaf/K2120/mwo
(Berlin)