Wer im Alter seinen Wünschen und Bedürfnissen
entsprechend gepflegt werden will, wird mit der gesetzlichen
Pflegeversicherung nicht weit kommen. Das zeichnet sich bereits
heute ab. Der Grund: Dort werden Pauschalsätze ausgezahlt, die die
tatsächlichen Pflegekosten kaum decken.
Berlin (dapd). Wer im Alter seinen Wünschen und Bedürfnissen
entsprechend gepflegt werden will, wird mit der gesetzlichen
Pflegeversicherung nicht weit kommen. Das zeichnet sich bereits
heute ab. Der Grund: Dort werden Pauschalsätze ausgezahlt, die die
tatsächlichen Pflegekosten kaum decken.
Sinnvoll ist daher eine private Pflegezusatzversicherung, die die
nicht vom staatlichen Schutz gedeckten Kosten ganz oder teilweise
trägt. Aber welches Modell deckt welche Pflegekosten? Nachfolgend
ein Überblick über den Tarif- und Leistungsdschungel der
verschiedenen Policen.
Zwtl.: Pflegekostenpolice
An erster Stelle zu nennen sind sogenannte Pflegekostenpolicen.
Sie tragen immer einen Teil der tatsächlich noch offenen
Pflegekosten, die von der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht
übernommen werden. Viele Versicherer tragen 100 Prozent der
Restkosten, begrenzen die Kostenübernahme aber auch über einen
Jahreshöchstbetrag.
Wichtig dabei: Die Leistungen der Pflegekostenversicherung
orientieren sich immer an den tatsächlichen Pflegekosten und den
Zahlungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. Sind diese gering,
muss auch die Pflegekostenversicherung meist nur wenig zahlen. Damit
ist die Pflegekostenversicherung vor allem dann die richtige Wahl,
wenn Wert auf eine teure, professionelle Pflege gelegt wird.
Zwtl.: Pflegetagegeldpolice
Anders funktioniert die Pflegetagegeldversicherung. Hier werden
die Leistungen unabhängig von den tatsächlichen Pflegekosten
finanziert. Der vereinbarte Tagessatz wird abhängig vom Vertrag und
der Pflegestufe in einer Spanne von 25 bis 100 Prozent ausgezahlt.
Der große Vorteil dabei ist, das Geld kann frei verwendet und
somit auch für pflegefremde Zwecke wie eine Putzfrau eingesetzt
werden. Der Nachteil: Ohne entsprechende Vereinbarung wächst der
Tagessatz im Laufe der Jahre nicht mit. Das heißt in der Praxis:
Werden heute 80 Euro Tagessatz vereinbart, gibt es diese Summe auch
in 20 Jahren noch.
Bei Pflegekostenversicherungen hingegen steigen die Leistungen
mit den tatsächlichen Kosten und den Leistungen der gesetzlichen
Pflegeversicherung. Deshalb ist beim Abschluss ratsam, im Vertrag
eine Dynamik zu vereinbaren, damit der Tagessatz nach und nach mit
der Inflation mitwächst.
Zwtl.: Pflegerentenversicherung
Noch einen anderen Ansatz verfolgen die
Pflegerentenversicherungen. Hier fließt ein monatlich konstanter
Beitrag in die Pflegeversicherung. Aus diesen Beiträgen wird dann
eine Rente finanziert, wenn beispielsweise eine Pflegestufe erreicht
oder Demenz festgestellt wird. Der Vorteil: Die Policen sind
flexibler als bei den anderen Modellen. Denn hier besteht die
Möglichkeit, dass Beitragszahlungen einmal ausgesetzt werden können,
ohne dass der Versicherungsschutz verloren geht.
Die Pflegrentenversicherung ist daher vor allem dann eine gute
Wahl, wenn die Pflegevorsorge möglichst flexibel gestaltet werden
soll. Allerdings hat diese Flexibilität auch ihren Preis. Die
Policen sind je nach Anbieter deutlich teurer als bei den anderen
Modellen.
dapd.djn/T2012102901884/ome/K2120/mhs
(Berlin)