Eine der häufigsten Pannenursachen bei
winterlichen Temperaturen sind streikende Batterien. Wer Starthilfe
benötigt oder geben will, sollte jedoch vorsichtig sein. „Bei
unsachgemäßer Handhabung drohen teure Schäden an der Elektronik“,
sagt Thomas Stix, Technikexperte des österreichischen Autoclubs
ÖAMTC in Wien.

Wien/München (dapd). Eine der häufigsten Pannenursachen bei
winterlichen Temperaturen sind streikende Batterien. Wer Starthilfe
benötigt oder geben will, sollte jedoch vorsichtig sein. „Bei
unsachgemäßer Handhabung drohen teure Schäden an der Elektronik“,
sagt Thomas Stix, Technikexperte des österreichischen Autoclubs
ÖAMTC in Wien. Er rät, „vor der Stromspende sollte man daher
unbedingt die Betriebsanleitung studieren“.

Bei einer privaten Stromspende sollten Autofahrer allerdings
vorsichtig zu Werke gehen. Ist beispielsweise eine Batterie nicht
schwach, sondern defekt, kann durch eine Rückkopplung auch das
Spenderauto geschädigt werden. „Falsches Anklemmen kann die
Elektronik verwirren, beispielsweise den Airbag auslösen“, warnt
Philip Puls vom TÜV Süd in München.

Wer unsicher sei, sollte einen Fachmann hinzuziehen. Werkstätten
und Pannendienste besäßen moderne Testgeräte und könnten an Ort und
Stelle feststellen, ob eine Batterie defekt sei und mit
entsprechenden Spannungserhaltungsgeräten dann einen Batteriewechsel
durchführen. Die sorgen dafür, dass Uhr, Radio oder Bordcomputer
nicht stromlos werden und deshalb anschließend neu programmiert
werden müssen.

Zwtl.: Erst Plus dann Minus

Vor dem Zusammenschließen sollte man prüfen, ob die Nennspannung
beider Autobatterien gleich ist, in der Regel zwölf Volt, sagt Stix.
Wichtig sei zudem, dass die Fahrzeuge einander nicht berührten.
Außerdem müssten Motor und alle Stromverbraucher wie Radio und Licht
des Spender-Kfz abgeschaltet sein. „Es empfiehlt sich,
Starthilfekabel mit Überlastungsschutz zu verwenden“, rät
TÜV-Experte Puls.

Der erste Schritt beim Zusammenschließen ist laut Stix, ein Ende
des roten Starthilfekabels an den Pluspol der entladenen Batterie zu
klemmen. Das andere Ende wird anschließend an den Pluspol der
Spenderbatterie angeschlossen. Danach folgt der Anschluss des
schwarzen Kabels an den Minuspol der Spenderbatterie. Dieses Kabel
wird dann beim Pannenfahrzeug mit einem unlackierten Metallteil oder
dem Motorblock selbst verbunden.

„Den Minuspol der entladenen Batterie darf man keinesfalls mit
dem Kabel berühren. Wenn das passiert, könnte sich durch Funkenflug
Knallgas entzünden“, sagt der ÖAMTC-Experte.

Zwtl.: Eine Stunde Überlandfahrt lädt den Akku wieder

Sind diese Schritte durchgeführt, wird der Motor des
Spenderfahrzeugs gestartet, anschließend der des anderen Autos. Der
ÖAMTC-Techniker rät, gleich danach beim Kfz mit der leeren Batterie
einen starken Verbraucher, beispielsweise die Heckscheibenheizung,
einzuschalten.

„Die Verbindung zwischen den Autos sollte eine halbe Minute lang
aufrecht bleiben. Das schont die Elektronik“, sagt Stix.
Anschließend könne der Motor des Spenderfahrzeugs wieder abgestellt
werden. Wenn der Motor des anderen Autos weiterläuft, kann man die
Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder entfernen.

„Im Winter ist es dann ratsam, mindestens eine Stunde außerhalb
von Stadtgebieten zu fahren, um die Batterie vernünftig aufzuladen“,
empfiehlt der ÖAMTC-Techniker. Wenn der Motor beim Abbauen der
Starthilfekabel abstirbt, ist übrigens entweder die Batterie oder
die Lichtmaschine defekt. Dann bleibt nur mehr ein Anruf bei der
Pannenhilfe.

dapd.djn/T2012120300450/nom/K2120/mwa

(Wien/München)