Hausbesitzer, die ihre Immobilie fit für
die Zukunft machen wollen, kommen an einer guten Wärmedämmung nicht
vorbei. Allein über die Außenwände eines nicht gedämmten Gebäudes
gehen bis zu 30 Prozent der Energie verloren. Die Wärmedämmung ist
daher eine der effektivsten Energiesparmaßnahmen überhaupt.

Berlin/Paderborn (dapd). Hausbesitzer, die ihre Immobilie fit für
die Zukunft machen wollen, kommen an einer guten Wärmedämmung nicht
vorbei. Allein über die Außenwände eines nicht gedämmten Gebäudes
gehen bis zu 30 Prozent der Energie verloren. Die Wärmedämmung ist
daher eine der effektivsten Energiesparmaßnahmen überhaupt.

„In einem Einfamilienhaus, das vor 1979 errichtet wurde, kann
durch die Dämmung von Dach, Fassade und Keller der
Heizenergieverbrauch um durchschnittlich 44 Prozent gesenkt werden.
Das macht Mieter und Eigentümer unabhängiger von stetig steigenden
Energiepreisen“, sagt die Geschäftsführerin der gemeinnützigen
co2online GmbH, Tanja Loitz.

Das Verpacken des Eigenheims hat seinen Preis. „Im Durchschnitt
kostet es 51.000 Euro pro Wohnungseinheit. Für ein Zweifamilienhaus
muss man also 102.000 Euro kalkulieren“, rechnet Arnold Drewer vom
Paderborner IpeG-Institut vor, dem Kompetenzzentrum für energetische
Gebäudesanierung. „Vor diesen Summen schrecken die meisten Bauherren
zurück.“

Zwtl.: Schritt für Schritt

Der Experte rät, die Dämmung des Gebäudes schrittweise anzugehen
und dabei besonders auf Nachhaltigkeit zu achten. Dann können auch
mit weniger Geld hohe Effekte erreicht werden. „Grundsätzlich gilt,
wenn schon ein Bauteil angegriffen werden muss, sollte immer der
bestmögliche Dämmstandard realisiert werden. Wenn schmale
Aufbauhöhen gefordert werden, sollten hochwertige Dämmstoffe
verwendet werden. Spielt die Dicke keine große Rolle, sollte
möglichst dick gedämmt werden“, sagt Drewer. Das rechnet sich, denn
die Fixkosten für die Handwerker sind nicht viel höher, wenn sie
beispielsweise die obere Geschossdecke statt mit einer 16 Zentimeter
starken herkömmlichen Dämmschicht mit einer 32 Zentimeter dicken
Dämmschicht versehen. „Dafür spart man aber viel mehr Energie, was
sich über die gesamte Lebenszeit der Immobilie auszahlt.“

Neben der Dämmung der oberen Geschossdecke, die die effizienteste
Energiesparmaßnahme im Haus ist, sollten Hausbesitzer besonders auf
die kleinteiligen Bauteile achten. Durch die Dachbodenklappe, die
den warmen Innenraum vom kalten Dachboden trennt, zieht es oft
erheblich. „Diese Klappe besteht aus einer gerade einmal ein
Zentimeter dünnen Holzplatte. Sie kann leicht in Eigenleistung mit
hochwirksamen Phenolharz- oder PIR-Platten gedämmt werden“, sagt
Drewer.

Schwachstellen an der Außenwand sind Rollladenkästen. Auch hier
trennt nur eine dünne Sperrholzplatte den warmen Innenbereich von
der Außenwelt. Hier sind ebenfalls Phenolharz- oder PIR-Platten
angebracht.

Zwtl.: Hohlräume nicht vergessen

„Vernachlässigt werden oft die Hohlräume. Dabei entweicht durch
diese viel Wärme. Werden sie nicht entdeckt, ist die beste
Wärmedämmung wirkungslos“, erläutert Drewer. Hat man sie aber zum
Beispiel mit einem Endoskop geortet, können sie oft leicht mit
Einblasdämmstoffen aufgefüllt werden.

Wirkungsvoll, und vom Gesetzgeber vorgeschrieben, ist die Dämmung
von Heizungsleitungen in ungeheizten Räumen. Das kann auch in
Eigenleistung geschehen. „Besonders einfach ist die Rohrdämmung,
wenn gleichzeitig die Kellerdecke gedämmt wird“, erklärt Drewer.
„Dann kann man mit den Dämmstoffplatten einen geschlossenen Kasten
um die Rohre bauen und den entstandenen Hohlraum mit Dämmstoff
füllen.“

Kalte Füße sind ein Zeichen dafür, dass es durch den Fußboden des
Erdgeschosses zieht. Dann ist die Dämmung der Kellerdecke das Mittel
der Wahl. „Auch hier sollte sehr gutes Dämmmaterial, wenn möglich in
mindestens acht Zentimeter Dicke angebracht werden“, betont der
Fachmann. „Das ist eine aufwendige und anstrengende Arbeit, die man
nicht häufig wiederholen will. Deshalb lohnt sich der Einsatz der
besten Plattendämmstoffe in diesem Bereich besonders.“

All diese Dämmmaßnahmen amortisieren sich nach Berechnungen des
IpeG-Instituts innerhalb weniger Jahre. Damit sei das Geld gut
investiert.

dapd.djn/T2012101102820/kaf/K2120/mwo

(Berlin/Paderborn)