Für die meisten Zweiradliebhaber ist die Saison
gelaufen. Wer allerdings im kommenden Frühjahr keine unliebsamen und
teuren Überraschungen erleben will, sollte nun etwas Zeit in die
Pflege des Motorrads investieren.

München (dapd). Für die meisten Zweiradliebhaber ist die Saison
gelaufen. Wer allerdings im kommenden Frühjahr keine unliebsamen und
teuren Überraschungen erleben will, sollte nun etwas Zeit in die
Pflege des Motorrads investieren. „Die richtige Wintervorbereitung
verhindert, dass die Maschine Rost ansetzt, Kunststoffteile
vorzeitig altern und die Batterie im Frühjahr schlapp macht“, sagt
der Kfz-Experte Gerd Mylius vom TÜV Rheinland in Köln.

Aber nicht nur der Fahrspaß im nächsten Frühjahr könne durch
Standschäden gemindert werden, „sondern auch der Wert des
Fahrzeuges“, sagt Jacqueline Demme vom ADAC in München. Um alles
richtig zu machen, solle man vorrangig die Hinweise des Herstellers
in der Bedienungsanleitung beachten.

„Vor einem längeren Abstellen sollte das Fahrzeug gründlich
gereinigt werden. Dazu einen Schwamm oder Lappen benutzen, da
Hochdruckreiniger empfindliche Teile wie Steckverbindungen oder
Lager beschädigen könnten“, empfiehlt Demme. Damit auf den
Oberflächen keine Rückstände von Reinigern nachwirken können, sollte
die Maschine mit klarem Wasser abgespült und gründlich abgetrocknet
werden.

Spezielle Pflegemittel für Rahmen und Verkleidung erhielten die
Oberflächen optimal bis zum nächsten Frühjahr. Dabei sollten die
Mittel sparsam und dünn aufgetragen werden, rät Demme. Blanke
Stellen könnten mit einem ölgetränkten Lappen behandelt werden,
Bremsscheiben ausgenommen.

Zwtl.: Batterie kommt ans Ladegerät

Wenn das Motorrad kühl und trocken abgestellt wird, reicht es
laut der ADAC-Expertin, die eingebaute Batterie mit einem
Erhaltungsladegerät überwintern zu lassen. Dadurch bleiben alle
Einstellungen des Bordcomputers erhalten, andernfalls die ausgebaute
Batterie trocken und frostsicher lagern und regelmäßig sowie vor dem
Wiedereinbau komplett aufladen. Nur geeignete Ladegeräte sollten
verwendet werden. „Sehr empfehlenswert sind moderne Ladegeräte, die
den Ladezustand automatisch prüfen und nur bei Bedarf tätig werden“,
sagt Eberhard Lang vom TÜV Süd. Der Energieverbrauch sei dabei im
Gegensatz zu älteren Ladegeräten sehr gering.

Druckstellen an Reifen verhindern einen reibungslosen Start im
nächsten Jahr. Um dem vorzubeugen, sollte der Druck um 0,5 bar
erhöht, die Maschine oder zumindest die Räder so unterbaut werden,
dass keine Standplatten an den Reifen entstehen können, empfiehlt
die ADAC-Expertin.

Zwtl.: Keine Luft im Tank

Um Korrosionsschäden im Tank zu vermeiden, ist es wichtig, dass
dieser komplett mit Kraftstoff befüllt ist, bevor das Motorrad
eingemottet wird. Ist nämlich viel Luft in Kraftstoffbehältern, kann
sich während der Winterpause Kondenswasser bilden. Ein voller Tank
dagegen beugt Korrosion und Startschwierigkeiten vor.

Besitzer von Vergasermaschinen sollten den Benzinhahn auf der
letzten Fahrt schließen, bevor der Motor abgestellt wird, raten die
Fachleute. So könne der Motor laufen, bis der Vergaser leer sei.
„Alternativ kann die Schwimmkammer mittels Ablassschraube entleert
werden. Das Benzin muss bei diesem Vorgang aufgefangen und
anschließend in den Tank zurückgegossen werden“, zeigt Jacqueline
Demme eine andere Möglichkeit auf.

dapd.djn/T2012110902323/nom/K2120/mwa

(München)