Oldenburg (dapd). Wenn Kinder Schwierigkeiten beim Lernen haben, kann Musikunterricht helfen. "Nach dem, was Eltern in unseren Studien berichten, zeichnet sich ab: Kinder, die ein Musikinstrument spielen, können sich beim Lernen besser konzentrieren", sagt der Musikwissenschaftler Professor Gunter Kreutz aus Oldenburg. Besonders beim Sprachenlernen könne Musikalität nützlich sein, sagt er. "Musizierende Kinder erweitern auf lange Sicht ihre Fähigkeit, sich Wörter zu merken."
Kinder, die ein Instrument spielen, haben es auch bei anderen Lernaufgaben bisweilen leichter – denn vieles von dem, was sie sich merken müssen, wird wie akustisches Material verarbeitet, sagt Gunter Kreutz. "Wenn Sie zum Beispiel eine Nummer mit vielen Ziffern sehen, dann wird ein interner Sprecher aufgerufen. Sie prägen sich die Telefonnummer nicht visuell ein, sondern auditiv." Insgesamt profitiere das Arbeitsgedächtnis vom Musikmachen.
Das leichtere Lernen sollte ein positiver Nebeneffekt des Musizierens sein, rät der Professor für systemische Musikwissenschaften – wichtigste Voraussetzung dazu sei der Spaß am Spiel. "Am besten ist das Instrument, zu dem das Kind die größte Zuneigung aufbringt", sagt er. Wichtig sei auch, dass Eltern ihren musizierenden Kinder in frustrierenden Momenten Mut machten und zum regelmäßigen Üben animierten. "Das muss nicht mehr als eine Viertelstunde am Tag sein. Es kommt darauf an, dem Kind zu einer Routine zu verhelfen", sagt Gunter Kreutz.
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