Berlin (dapd). Die Olympischen Sommerspiele in London sind vorbei, da geht es schon um die nächste Rekordjagd. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (31. August bis 5. September) gibt es voraussichtlich eine neue Rekord-Ausstellungsfläche. "Wir verzeichnen das Wachstum sowohl bei den bisherigen, als auch bei den neuen Ausstellern", sagt Messesprecherin Nicole von Ropp. Genaue Zahlen zur IFA wollen die Messeveranstalter erst Ende August bekannt geben.

Eines der Hauptthemen der Funkausstellung – die Vernetzung von Fernsehen und Internet – ist zwar nicht neu, hat aber an Aktualität gewonnen. Denn bei den Olympischen Spielen hatten ARD und ZDF erstmals parallel zum Fernsehprogramm sechs Livestreams im Internet angeboten, ein britisches Portal ebenfalls kostenlos sogar zwölf. "Die Olympischen Sommerspiele 2012 haben eine neue Ära des Fernsehens eingeläutet. Mit Olympia 2012 wurde Internet-TV zum Massenphänomen", sagt Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes Bitkom.

Das sieht auch Christoph de Leuw, Redakteur der Zeitschrift "Audio Video Foto Bild" so. Die Netzwerkfunktionen seien bei gut der Hälfte der Fernseher inzwischen Standard. "Jetzt wird die Funktion aber tatsächlich auch genutzt", sagt er. Mit den auf der IFA erstmals gezeigten Geräten sei es möglich, das Programm etwa auf einen Tablet zu streamen und dann gemütlich auf der Terrasse einen Film zu schauen. Ebenfalls in diesen Bereich gehört die Set-Top-Box für Google TV mit Android 3.2 von Sony. "Man muss allerdings abwarten, welche Inhalte damit zu sehen sein werden", sagt de Leuw.

Als sehr wichtige Weiterentwicklung im Bereich Bildschirme sieht de Leuw die OLED-Technologie, welche Samsung und LG mit dem 55EM960V ebenfalls in Berlin zeigen. Sie verspricht besonders kontrastreiche und plastische Bilder und ist schon bekannt von Smartphones. "Das ist schon ein ziemlicher Entwicklungsschritt, nicht nur eine graduelle Verbesserung", sagt der Experte. Die Verbesserung hat aber auch ihren Preis: Rund 8.000 Euro kostet ein 55-Zoll-Gerät.

Dagegen sei das Thema 3D-Panels technisch ausgereift. Die Nutzer dürften sich aber freuen, dass die dazu notwendigen Spezialbrillen günstiger werden. Von den Geräten, die dreidimensionales Fernsehen ohne Hilfsmittel versprechen, hält de Leuw dagegen nicht viel. Sie kämen qualitativ längst nicht an die Geräte heran, die mit Brille funktionieren.

Ebenfalls etwas günstiger werden die schnellen und flachen mobilen Computer Ultrabooks. Diese sind nach Beobachtung de Leuws schon um die 800 Euro zu haben und somit etwa 20 Prozent preisgünstiger als bisherige Modelle. Sie werden in Berlin ebenso gezeigt wie die ersten Tabletts mit Microsofts künftigem Betriebssystem Windows 8.

Bei den Digitalkameras halten sich die Hersteller mit Neuheiten zurück, weil unmittelbar auf die IFA die Messe Photokina folgt. Experte de Leuw erwartet aber, das Vernetzung auch bei Kameras ein großes Thema sein wird: "Immer mehr haben WLAN eingebaut, um Fotos hochladen zu können in Facebook oder eine Cloud." Als Beispiele nennt er die Samsung EX2F. Besonders lichtstark dagegen ist die Sony Cyber-shot DSC-RX100 mit einer durchgängigen Blende von 1,8 bei einer Brennweite von 28 Millimetern.

dapd