Potsdam (dapd). Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung kann alten und pflegebedürftigen Menschen den Einzug in ein Heim ersparen. Vor allem bei Menschen mit Demenz greifen Angehörige manchmal auf 24-Stunden-Kräfte zurück, wenn sie allein eine dauerhafte Präsenz nicht gewährleisten können, diese aber notwendig ist. Die AOK Nordost weist darauf hin, dass eine 24-Stunden-Betreuung aber nicht notwendigerweise einen Pflegedienst ersetzt. "Angehörige sollten im Vorfeld mit dem Arzt oder dem Pflegedienstleiter sprechen, ob und welche Pflegemaßnahmen auf die 24-Stunden-Kraft übertragen werden können", empfiehlt der AOK-Pflege-Experte Rainer Kuhn.

Häufig sei es ratsam, den Pflegedienst "mit im Boot zu lassen", damit bei Ausfall der 24-Stunden-Betreuung die Pflege gewährleistet bleibe und keine Lücke entstehe. "Ist ein Pflegedienst einmal ganz abbestellt, kann er die Pflege nicht gleich von einen Tag auf den anderen wieder aufnehmen. Das lasse die personelle Besetzung vieler Anbieter nicht zu", stellt Kuhn klar. Einfacher sei es hingegen, den Leistungsumfang eines bestehenden Vertrages zu erweitern, zum Beispiel, wenn die 24-Stunden-Kraft im Urlaub ist.

Der Experte verweist darauf, dass Bezieher von Pflegegeld die Beratung eines Pflegedienstes in Anspruch nehmen müssen. Dieser schaue alle sechs – bei Pflegestufe III alle drei Monate – vorbei, um sicher zu gehen, dass die Pflege funktioniert und keine Mängel auftreten. Bei Fragen oder Problemen rund um die Pflege helfen auch Pflegestützpunkte weiter, die es in allen größeren Städten gibt. Diese neutralen Anlaufstellen werden von den Kommunen und Pflegekassen finanziert. Sie beraten Angehörige kostenlos und so oft diese wollen.

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