Berlin (dapd). Die elektronischen Briefdienste De-Mail und E-Postbrief stecken offenbar noch in den Kinderschuhen. Zu diesem Ergebnis kommt Stiftung Warentest bei einem Vergleich für ihre Onlineausgabe "test.de". Das größte Manko sei, dass die elektronischen Briefdienste nicht kompatibel sind. Nutzer des E-Postbriefs könnten keine Nachrichten an De-Mail-Adressen schicken und umgekehrt. Die Zahl möglicher Empfänger sei somit stark begrenzt.

Seit Herbst gibt es die De-Mail-Dienste von Telekom und Francotyp-Postalia. Zwei Jahre älter ist der E-Postbrief der Deutschen Post. Beide Systeme seien sicherer als herkömmliche E-Mail-Dienste, stellt die Stiftung Warentest fest. Allerdings erforderten sie auch mehr Aufwand. Nutzer müssten sich zunächst anmelden und identifizieren. Im Test sei der E-Postbrief innerhalb von 24 Stunden einsatzbereit gewesen. Bei der Telekom-De-Mail habe es eine Woche gedauert und bei Francotyp-Postalia hätten die Tester sogar einen Monat warten müssen.

Unterschiede gebe es auch bei den Preisen: De-Mails kosteten je nach Datengröße zwischen 33 und 49 Cent, berichtet Stiftung Warentest. Teurer sei der E-Postbrief mit 55 Cent. Vorteil der Briefdienste sei jedoch, dass Nachrichten und Dokumente vertraulich und schnell online verschickt werden könnten. Vorsichtig müssten Nutzer allerdings bei Rechtsgeschäften sein, welche die Schriftform erfordern. So sei die Kündigung eines Vertrags oder einer Versicherung mit dem E-Postbrief gar nicht und mit der De-Mail nur mit viel Aufwand möglich.

dapd