Berlin (dapd). Besonders in dicht bebauten Städten kommt es häufig vor, dass Vögel gegen Fenster fliegen und sich dabei verletzen oder sogar sterben. Glas wird von den Vögeln nicht wahrgenommen und je nach Lichteinfall spiegeln Fenster sogar die umgebende Landschaft wider. Die Vögel können die Reflexion nicht als solche erkennen und fliegen im Zweifelsfall darauf zu, wie die Experten von der Tierschutzorganisation "aktion tier – Menschen für Tiere e.V." informieren. "Vor allem Jungvögel sind gefährdet, weil sie unerfahrener sind und Gefahren nicht so schnell ausweichen können", sagt Matthias Baeseler von "aktion tier" in Berlin.

Gut geeignete Mittel zum Schutz der Vögel seien Mobiles, Aufkleber oder ein neu im Handel erhältlicher Spezialstift. "Mit diesem Stift kann man ein für den Menschen unsichtbares Muster auf Scheiben malen, das Vögel sehen können. Auf diese Weise nehmen sie Glasflächen besser als Hindernis wahr", sagt Baeseler.

Auch Gardinen und Rollos sorgen für besseren Schutz

Außerdem reflektieren nach Angaben der Tierschützer Fenster aus Milchglas oder strukturiertem Glas weniger und sind somit für die Tiere nicht so gefährlich. Vorgezogene Gardinen und Rollos machen Glasflächen überdies besser für Vögel erkennbar.

Trotz solcher Maßnahmen kann es manchmal zu einem Aufprall kommen. In diesem Fall sollte man das Tier – wenn es äußerlich unverletzt ist – draußen an einen geschützten und vor Katzen sicheren Ort setzen und beobachten, empfiehlt "aktion tier". Ist der Vogel nach etwa einer Stunde nicht davongeflogen, ist er wahrscheinlich schwer verletzt und sollte von einem qualifizierten Tierarzt behandelt werden. "Entweder bringt man den blessierten Vogel in eine Tierklinik oder zum nächstgelegenen Wildvogelpfleger", sagt Baeseler.

dapd