Kiel (dapd). Schlechte Laune gehört zum Leben. Auf Dauer kann die Gereiztheit eines Partners für eine Beziehung jedoch sehr belastend sein. "Wichtig ist, dass sich der andere von der schlechten Laune nicht anstecken lässt, nach dem Motto etwa: ‚Wie du mir, so ich dir’", betont die Kieler Paartherapeutin Svenja Lüthge.

Daran könne eine Partnerschaft zerbrechen. Kommt der Partner mit finsterer Laune von der Arbeit, sollte er nicht sofort bestürmt oder ausgequetscht, sondern erst einmal in Ruhe gelassen werden. Sie rät, sich einige Minuten in Geduld zu üben und den Partner in seinem "Anderssein" zu akzeptieren. "Daraus sollten aber nicht zwei Stunden werden."

Vergeht die Gereiztheit nicht von allein, sei es angebracht, sich nach den Gründen für die schlechte Laune zu erkundigen, zum Beispiel: "Mich belastet, dass du so genervt bist. Erzähl doch mal, was los war." Oder: "Was macht dich sauer?" Manchmal gibt es auch keine konkreten Ursachen für die Verstimmung oder der Partner möchte nicht darüber reden. Dann sollte man auch nicht weiter in ihn dringen, sagt die Expertin. Das reize ihn häufig noch mehr.

Humor und ein gelassener Umgang mit der Situation entschärfe diese meist schneller. "Manchmal trägt auch eine kleine Aufmerksamkeit wie ein Lieblingsgetränk oder eine Lieblingsspeise dazu bei, die Stimmung wieder aufzuhellen", sagt Lüthge. "Damit signalisiert man seine Wertschätzung, die Balsam für eine gereizte Seele sein kann."

Kommt ein Partner tagelang mit schlechter Stimmung nach Hause, sollte der andere ihn darauf hinweisen, dass er sich verletzt fühle und sich dies negativ auf die Beziehung auswirke. "Ist dem Miesepeter an dieser gelegen, müssten spätestens dann die Alarmglocken bei ihm klingeln", sagt die Psychotherapeutin.

dapd