Berlin (dapd). Manchmal entstehen zwischen Großelternpaaren echte Konkurrenzkämpfe: Wer macht den Enkeln die tollsten Geschenke? Wer sieht die Kleinen häufiger? Wer wird inniger geliebt? "Wenn Menschen sich etwas teilen müssen, wächst schnell die Angst, dass der andere besser dasteht – das wird sich nie ganz vermeiden lassen", sagt Helga Gürtler, Diplom-Psychologin aus Berlin.

Allerdings sei keinem der Beteiligten geholfen, wenn die Omas und Opas versuchen, sich mit Geschenken und Zuwendungen gegenseitig zu übertrumpfen. "Versuchen Sie lieber, Ihr eigenes Profil zu entwickeln", empfiehlt die Autorin des Ratgebers "Das Glück einer besonderen Beziehung: Großeltern und ihre Enkelkinder". So könne das eine Großelternpaar die Enkel vielleicht mit dem abenteuerlichen Werkstattkeller glücklich machen, während die anderen Großeltern es genießen, mit den Kindern regelmäßig in den Zoo zu gehen.

Fühle man sich als Oma oder Opa tatsächlich benachteiligt, sollte man die Eltern der Enkel darauf ansprechen. "Indem man seine Gefühle ausdrückt, wird einem selbst klarer, was einen eigentlich stört – und der andere kann Stellung beziehen", sagt Helga Gürtler. Häufig sei es schon sehr hilfreich, wenn die konkurrierenden Großelternpaare sich besser kennenlernen – so falle es leichter, Verständnis füreinander zu zeigen.

dapd